Es ist kaum zwei Monate her, da landete bei Kunden der Stadtwerke Weimar endlich wieder erfreuliche Post im Briefkasten. Nach Monaten, in denen die Energiepreise nur eine Richtung kannten – nach oben – konnte der Versorger die Kosten etwas nach unten korrigieren.
Jetzt geht die Preis-Achterbahn für Kunden allerdings weiter. Die Stadtwerke sehen sich gezwungen, die Kosten für Erdgas wieder etwas anzuheben. Warum das so ist, liest du hier.
Stadtwerke Weimar heben Gas-Preis an
Erst im November konnten die Stadtwerke ihren Corona- und Energie-Krise gebeutelten Kunden verkünden, dass der Gaspreis um 3,75 Cent pro Kilowattstunde zurückgeht. „Uns war es wichtig, dass unsere Kunden von den gesunkenen Beschaffungskosten profitieren“, erklärt dazu Stadtwerke-Chef Jörn Otto. „Deswegen haben wir den Preisvorteil aus dem Einkauf auch gleich zum 1. Januar 2024 weitergegeben.“
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Jetzt gehen die Kosten für Kunden wieder ein wenig hoch. Der Hintergrund: Die Ampel-Regierung hatte Ende des Jahres beschlossen, den sogenannten CO2-Preis stärker als bisher geplant anzuheben. Statt von 30 auf 40 Euro wurde er zum 1. Januar auf 45 Euro erhöht. Gleichzeitig ging auch die sogenannte Gasspeicherumlage nach oben. Damit sind die Kosten gemeint, die entstehen, um die Gasspeicher für den Winter zu befüllen und so die Versorgung zu gewährleisten.
Etwa 50 Euro mehr im Jahr
Das alles bedeutet für die Stadtwerke-Kunden in Weimar einen, wenn auch moderaten Anstieg um 0,22 Cent pro Kilowattstunde. Eine kleine Familie, die in einem Einfamilienhaus lebt und jährlich etwa 20.000 Kilowattstunden verbraucht, würde demnach ab dem 1. März rund 4 Euro mehr pro Monat zahlen. Aufs Jahr gerechnet wird die Rechnung als um etwa 50 Euro teurer.
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Daran können die Stadtwerke nach eigenen Angaben kaum Schrauben. Sowohl beim CO2-Preis als auch bei der Gasspeicherumlage handelt es sich um Preisbestandteile, die letztlich vom Staat kommen. Den CO2-Preis müssen alle Unternehmen bezahlen, die mit Brennstoffen handeln. Er wird auf jede ausgestoßene Tonne CO2 gerechnet und dann auf die Kunden umgelegt. Die Gasspeicherumlage existiert seit dem Krisenjahr 2022. Damals hatte die Bundesregierung Füllstandsvorgaben für die Gasspeicher gemacht, um die Versorgung im Winter zu gewährleisten. Das verursacht zusätzliche Kosten, die letztlich beim Kunden landen.
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Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann am 29. Februar (Achtung: Schaltjahr!) seinen Zählerstand ablesen. Laut den Stadtwerken sei das aber nicht notwendig. „Die Stadtwerke grenzen den Verbrauch automatisch ab dem 1. März 2024 zu den neuen Preisen ab“, so der Energieversorger.