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Thüringer Nazi-Band im Visier von Jan Böhmermann und Olli Schulz: „Scheiße“

Erst sorgte sie deutschlandweit für einen Skandal – jetzt kriegt die Thüringer Nazi-Band „Weimar“ auch von Böhmermann und Co. ihr Fett weg.

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© IMAGO / Seeliger / Sven Simon / Karina Hessland | Band Weimar / Promo-Foto | Montage: Thüringen24

Thüringen:

So schön ist das Bundesland

Die Stadt Weimar könnte für so viele Dinge in den Schlagzeilen stehen. Die wunderschöne Altstadt, ihr kulturelles Erbe, die Bauhaus Uni – zuletzt wurde die Goethestadt aber wegen einer ganz anderen Sache zum Gespräch. Und mal wieder redet ganz Deutschland über einer Thüringer Stadt wegen Nazis.

Daran hat die Stadt Weimar freilich keine Schuld. Sie wurde unfreiwillig zu einer Namenspatronin für eine Band, bei der sich später herausstellen sollte, dass mehrere Mitglieder im Neonazi-Milieu unterwegs waren. Jetzt wurde die Thüringer Band auch bei einem Podcast von Jan Böhmermann und Olli Schulz zum Thema – und beide nahmen dabei kein Blatt vor dem Mund.

Skandal um Thüringer Nazi-Band

Aber kurz von Anfang: Die Band „Weimar“ kannte vor dem letzten Jahr wohl fast keiner. Dann kam der Deal bei einem großen Plattenlabel (Universal Studios) und das erste Studio-Album, das es aus dem Stand auf Platz 5 der Charts schaffte. Und jetzt, etwa ein halbes Jahr später, deckte ein Bericht des „Spiegel“ auf, dass mehrere Mitglieder der Band aus der einschlägigen Neonazi-Szene im Freistaat stammen (wir berichteten). Eine entsprechende Vergangenheit haben die Mitglieder auch gegenüber dem „MDR-Thüringen“ eingeräumt. Demnach seien zwei Musiker der Band bis vor etwa 15 Jahren in der rechtsextremen Szene in Thüringen aktiv gewesen.

Die ganze Geschichte hinterlässt einen üblen Beigeschmack. Vor allem eine Frage steht im Raum: Wie konnte dem Label Universal-Music die Vergangenheit der Neonazi-Rocker verbogen geblieben sein? Rote Flaggen gab es genug: Die Band-Mitglieder treten alle nur maskiert und unter Pseudonym auf. Auch die Lied-Texte würden dem „Spiegel“-Bericht zufolge antisemitisch und demokratiefeindlich klingen.

Thüringen: „Ach, Hakenkreuz auf der Stirn!“

„Da würde ich doch als Plattenfirma ganz kurz mal überlegen, ob ich mir da mal ein paar Recherchen einholen würde“, kommentiert Olli Schulz in der neuesten „Fest und Flauschig“-Folge. „Oder einmal ganz kurz Maske ab“, steuert Böhmermann bei. „Ach, Haken-Kreuz auf der Stirn!“, grätscht Schulz zynisch dazwischen. „Sorry können wir leider doch nicht machen, du hast ein Hakenkreuz auf der Stirn.“

Natürlich ist die gestellte Szene überspitzt, dennoch muss sich Universal Music in dieser Zeit viel Kritik anhören. Kurz nach der Veröffentlichung des „Spiegel“-Artikels wurde die Band jedenfalls vom Label geworfen.


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Schulz und Böhmermann kommen aber nicht darum herum, über die musikalische Qualität der Band „Weimar“ zu sprechen. Und zumindest Schulz meint hier eine gewisse Entwicklung feststellen zu können.

Manchmal hat man sich das früher reingezogen und dachte: ‚Alter ist das scheiße!‘ Aber jetzt in zwischen sind die Nazis moderner geworden, orientieren sich an Kraftklub. Im Endeffekt muss man aber immer nur den Refrain hören, um zu wissen, dass es scheiße ist. Und die Message scheiße ist.

Olli Schulz

Wie es mit der Band jetzt weitergeht, bleibt erstmal unklar. Fraglich, dass bald der nächste Deal bei einem großen Platten-Label ansteht. Der erste Coup ist aber ohnehin schon gelungen – immerhin schreibt und spricht gerade fast Deutschland über die Musiker. So weit hätte es vielleicht gar nicht kommen müssen.