Kinder müssen auf dem Anger und anderen Orten in Erfurt oft stundenlang bei ihren alkoholsüchtigen Eltern ausharren. Verschiedene Maßnahmen werden von der Stadt ergriffen, um diesen Kindern Unterstützung zu bieten. Das berichtet die „Thüringer Allgemeine“.
Bei schönem Wetter ist es ein gewohntes Szenario auf dem Anger und an anderen beliebten Treffpunkten in Erfurt: Männer und Frauen sitzen zusammen, sie trinken Bier und Schnaps, rauchen und diskutieren, oft lautstark, abhängig vom Alkoholgehalt im Blut.
Erfurt: Zwischen Bierdosen und Zigarettenrauch
Kinder sind oft mitten unter den Erwachsenen. Sie sitzen in Kinderwagen, streunen um die Parkbänke und Bierdosen, rauchen passiv und versuchen sich die Zeit zu vertreiben im hektischen Treiben des Anger.
Wer beim Einkaufen mehrmals über den Platz läuft, wird feststellen: Diese Kinder verbringen hier manchmal Stunden. Viele Passanten fragen sich, ob diesen Jungen und Mädchen geholfen werden kann, ob hier das Wohl des Kindes gefährdet ist.
Zahl der betroffenen Kinder in Erfurt: Unbekannt
Die Stadtverwaltung ist sich der Situation bewusst. Sie ist zuständig für den Kinder- und Jugendschutz in Erfurt, bietet Erziehungsberatung und Unterstützung für Eltern und soll sie für den Schutz der Kinder sensibilisieren. Es ist jedoch unklar, wie viele Familien stundenlang im öffentlichen Raum verweilen und in Gegenwart von Minderjährigen Alkohol und Zigaretten konsumieren.
Die Gruppen sind den Streetworkern grundsätzlich bekannt. Diese sind täglich zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs, sagt Anke Hofmann-Domke (Die Linke), Beigeordnete für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit gegenüber der „Thüringer Allgemeine“.
Erfurt: „Wir werden sofort tätig“
„Wenn wir feststellen, dass das Wohl der Kinder gefährdet ist, greifen wir sofort ein. Die Streetworker intervenieren natürlich schon früher. Sie treten proaktiv an die Menschen heran, fordern die Eltern auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Sie informieren auch über ambulante Angebote der Suchthilfe, wo sie sich mit den Kindern in einem geschützten Raum aufhalten können“, sagt Anke Hofmann-Domke gegenüber der Zeitung.
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Welche Maßnahmen es noch gibt und wie die Stadt gegen dieses Problem vorgehen will: Mehr erfährst du bei der „Thüringer Allgemeine“.