Veröffentlicht inErfurt

Erfurt: Zoff um kontroverse Leichen-Ausstellung! „Kann nur abraten“

In Erfurt und im Netz geht es heiß her. Die Ausstellung „Körperwelten“ in der Zentralheize sorgt für reichlich Diskussionen.

erfurt
© Vanessa Schubert

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Gemüter sind erhitzt, die Kommentarfunktion glüht, die Finger sind vom Tippen wund. In Erfurt und auf Facebook sorgt die Ausstellung der „Körperwelten“ für Zoff.

Die Zentralheize in Erfurt ist seit dem 31. Januar wieder eine beliebte Anlaufstelle – und das nicht nur für Thüringer. Seit der Eröffnung (hier noch mal alle Details) stürmen die Menschen in die Ausstellung „Körperwelten“, die auf die Besonderheit unseres Körpers hinweist – anhand von verstorbenen Menschen, die ihren Körper der Ausstellung gespendet haben.

Erfurt: Ausstellung wird im Netz heiß diskutiert

Die Leichen-Ausstellung wird in Erfurt und im Netz heiß diskutiert; unter anderem unter dem Thüringen24-Post über die Eröffnung der „Körperwelten – der Zyklus des Lebens“ auf Facebook.

Während der eine Teil geschockt ist, dass dort „Leichen“ ausgestellt werden, finden andere User die Präparate sehr lehrreich. Zudem wird oft darauf aufmerksam gemacht, dass die Personen ihren Körper freiwillig gespendet haben, um beispielsweise in Erfurt, Thüringen und der ganzen Welt ausgestellt zu werden.

  • „Ich kann tatsächlich nur jedem abraten! Die Plastinate sind Menschen und ich war entsetzt, in welcher reißerischen Form diese ausgestellt werden. Jeder, den die Ausstellung begeistert, sollte sich fragen, ob er auch gerne seine Kinder, seine Eltern oder Geschwister so sehen würde – die Hinterbliebenen der Plastinate sind in dieser Situation“
  • „Die dort ausgestellten Leichen haben sich diesem Zweck zu Lebzeiten angeboten. Wo ist jetzt das Problem? Und ja, wenn man dahin geht, sollte man sich vorher im Klaren sein, dass das echte Menschen sind.“
  • „Ich finde es gibt Grenzen und mit dieser Ausstellung wird diese definitiv überschritten!“
  • „Wir waren schon in Berlin und letztes Jahr in Dresden. Wir kommen mit Sicherheit auch nach Erfurt.“
  • „Ich stand in Frankfurt am Eingang und hab kehrt gemacht. Geht nicht, die Vorstellung, dass es lebende Menschen waren.“
  • „Die Menschen, die dort ausgestellt sind, haben das so vor ihren Tod vereinbart. Und ich denke, dass die Angehörigen das alles gewusst haben und damit keine Probleme haben. Es war ihr fester Wunsch.“
erfurt
Die Ausstellung „Körperwelten“ kannst du in Erfurt noch bis zum 1. Mai bewundern. Foto: Vanessa Schubert

Menschen, die nach ihrem Tod Teil der „Körperwelten“ werden wollen, spenden ihren Leib der Organisation – das heißt, sie bekommen dafür kein Geld. Angelina Whalley, Kuratorin der Ausstellung in Erfurt, ergänzt zudem, dass die individuellen Menschen nicht mehr erkennbar seien. Kein Familienmitglied würde durch eine Ausstellung gehen – und beispielsweise den verstorbenen Opa finden.


Mehr News:


Doch bei so einem heiklen Thema wie die „Körperwelten-Ausstellung“ bleiben die Gemüter wohl auch weiterhin erhitzt beziehungsweise geteilter Meinung. By the way: Es wurde mehrfach rechtlich geprüft, dass das mit der Spende und der Ausstellung auch menschenrechtlich okay ist.

Die Ausstellung „Körperwelten“ ist noch bis Ende April in der Zentralheize in Erfurt. Unter der Woche kosten die Tickets für erwachsene 19 Euro, am Wochenende liegt der Preis für ein Erwachsenenticket bei 21 Euro.