In Thüringen und Sachsen häufen sich Berichte über schockierende Vorfälle in medizinischen Einrichtungen!
Immer wieder kommt es zu Situationen mit schwerwiegenden Folgen für Patienten. Dabei handelt es sich nicht um Einzelfälle, wie aktuelle Zahlen der AOK Plus Sachen & Thüringen belegen. Vor allem im Bereich der Bauchchirurgie kommt es zu gravierenden Fehlern, die das Vertrauen in die medizinische Versorgung erschüttern.
Mehr als 1.000 Verdachtsfälle
Die AOK Plus, Krankenkasse für Thüringen und Sachsen, registrierte im Jahr 2023 insgesamt 1.009 Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler, das sind 83 Fälle mehr als im Vorjahr. Das Gutachterteam untersuchte insgesamt 2.925 Fälle, von denen 1.069 abgeschlossen werden konnten. In 191 Fällen konnte ein Behandlungsfehler nachgewiesen werden. Diese Zahlen sind alarmierend, denn das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2019.
Dabei kommt es laut Untersuchung bei Operationen im Bauchraum immer wieder zu schwerwiegenden Fehlern. „Es darf nicht passieren, und doch passiert es: Beim Nähen der offenen Wunde wird die Schere oder der Mulltupfer im Bauch des Patienten vergessen“, heißt es im Bericht der AOK Plus Sachsen & Thüringen. Solche Fehler können dramatische Folgen haben, die das Leben der Betroffenen nachhaltig beeinträchtigen. Am häufigsten wurden Behandlungsfehler in der Orthopädie und Unfallchirurgie gemeldet, gefolgt von der Chirurgie und der Inneren Medizin.
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Neben Fehlern bei chirurgischen Eingriffen treten in Thüringen und Sachsen offenbar Probleme in der Geburtshilfe, der Zahnmedizin, der Augenheilkunde und der psychiatrischen Versorgung auf. Diese Bereiche gehören zu den zehn am häufigsten betroffenen Fachgebieten. Fehler wie das Übersehen von Knochenbrüchen oder Fehlentscheidungen bei Geburten sind nur einige gravierende Beispiele.
Unterstützung für Betroffene
Versicherte, die einen Behandlungsfehler vermuten, können sich an die AOK Plus Thüringen & Sachsen wenden. Sie verspricht medizinische und auch juristische Unterstützung. In Fällen, in denen Fehler von Ärzten, Pflegekräften oder auch Medizinprodukten nachgewiesen werden können, erfolgt eine Anerkennung des Behandlungsfehlers.
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„Versicherte sollten ihre Patientenrechte kennen und schnell reagieren“, so die AOK Plus Sachsen & Thüringen weiter. Es ist wichtig, Behandlungsfehler so früh wie möglich zu melden, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können.