Immer wieder kommen Patienten nicht zu ihrem vereinbarten Arzttermin. Für viele Praxen ist das sehr ärgerlich. Denn damit bleiben Termine frei und können nicht mehr vergeben werden.
Deshalb steht erneut die Debatte im Raum, dass für den Ausfall eine Strafe fällig werden soll. Für eine Thüringer Expertin ist ein „Schadenersatz“ in solch einem Fall angemessen.
Thüringen: „Unsolidarisches“ Verhalten
Immer häufiger müssen sich Ärzte über nicht rechtzeitig abgesagte Termine ärgern. Bei einigen Arzt- oder therapeutische Praxen soll es bereits gang und gäbe sein, einen Teil der Behandlungskosten in Rechnung zu stellen – egal, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Die Praxen informieren ihre Kunden vorher über die Handhabe, wie unser Partnerportal „derwesten“ berichtet.
Auch in Thüringen wird das Thema heiß diskutiert. „Wer einen Termin unentschuldigt verstreichen lässt, verhält sich unsolidarisch gegenüber allen anderen Patienten, die ebenfalls einen Termin benötigen“, sagte Annette Rommel, Vorstandschefin der Kassenärztlichen Vereinigung in Thüringen der „Ostthüringer Zeitung“.
„Ausfallgebühren über Kassenabrechnung ein Gewinn“
Römmel geht es vor allem darum, dass Patienten Termine rechtzeitig absagen müssen. Nur so könnten Praxen planen und andere Menschen behandeln, die Hilfe brauchen. Sie bestätigt, dass Ärzte den Ausfall in Rechnung stellen können. Allerdings nur, wenn Patienten vorher informiert wurden. Auch in Thüringen sei die Handhabe gängig.
„Dies erzeugt allerdings Bürokratie. Da sie ebenfalls ein Zeitfresser in den Arztpraxen ist, der die Behandlungskapazitäten mindert, wäre eine Geltendmachung von Ausfallgebühren über die Kassenabrechnung durchaus ein Gewinn für die Patientenversorgung“, so Römmel gegenüber der „Ostthüringer Zeitung“ weiter.
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Sie findet außerdem deutliche Worte: „Eine Verpflichtung zum ‚Schadenersatz‘ für Egoisten läge durchaus im Interesse der Allgemeinheit.“ Was Verbraucherschützer über die Geldstrafe sagen und wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu dem Thema steht, kannst du bei der „Ostthüringer Zeitung“ lesen.