Man stelle sich einmal vor: Thüringen ohne Bratwurst. Zu recht folgen schockierende Fragen: Wie soll das denn funktionieren? Was essen wir denn sonst? Wohin mit dem Senf?
Angesichts der neusten Zahlen aus Deutschland könnte der Thüringer Bratwurst-Markt erschrocken aufhorchen. Denn es gibt einen drastischen Rückgang, der auch Folgen für den Freistaat haben kann.
Thüringen: Schweinefleisch auf der Abschuss-Liste
In Deutschland kommt immer seltener Fleisch auf den Teller. Viele verzichten mittlerweile komplett darauf. Der Veggie-Markt boomt weltweit. Kein Wunder also, dass die Fleischproduktion in Deutschland stetig zurückgeht. Im ersten Halbjahr 2023 sank die Fleichproduktion um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Somit wurden rund 3,3 Millionen Tonnen Fleisch hergestellt. Das teilt das Statistische Bundesamt Wiesbaden mit.
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Besonders das Schweinefleisch scheint auf der Abschussliste zu stehen, denn hier ging die Produktion am stärksten zurück. Geschlachtet wurden laut Statistik knapp 24 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie knapp 344 Millionen Hühner, Puten und Enten.
Thüringen: 36.000 Tonnen Bratwürste pro Jahr
Nicht nur in Thüringen, speziell bei der Rostbratwurst, sondern Deutschlandweit wird am liebsten Schwein verspeist. So macht das Schweinefleisch mit 62 Prozent immer noch den größten Anteil der erzeugten Fleischmenge aus. Doch die Produktion nimmt kontinuierlich ab und das seit 2017. Im ersten Halbjahr 2023 wurde 9,4 Prozent weniger Schweinefleisch produziert. Ganz im Gegenteil zum Rindfleisch – hier gehen die Zahlen sogar nach oben. 481.500 Tonnen wurden im ersten Halbjahr hergestellt. Das entspricht einem Plus von 0,9 Prozent. Weitgehend konstant war die Produktion von Geflügelfleisch mit 770.900 Tonnen.
Die Fleischproduktion erreichte bereits 2016 in Deutschland ihr Hoch – stolze 8,3 Millionen Tonnen wurden in diesem Jahr hergestellt. Zu diesen Spitzenzeiten ging es auch bei den Thüringer Bratwürsten heiß her. Rund 36.000 Tonnen Röster wurden produziert – und halte dich fest, wovon zwei Drittel im Freistaat gegessen wurden.
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Doch die Fleischproduktion sinkt seitdem stetig. Im vergangenen Jahr erreichte sie ein Minus von acht Prozent. Überflüssig zu erwähnen, dass dementsprechend auch weniger Thüringer Rostbratwürste in den Mündern landen. (vs mit dpa)