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Thüringer Wald: Tragische Schicksale! Tierschützer haben eindringlichen Appell

Wildkatzen im Thüringer Wald sind gefährdet. Tierschützer wenden sich daher mit eindringlichem Appell an den Freistaat und seine Bürger.

Thüringer Wald
© Alexander Purps

Thüringer Wald

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Sie sind eins mit der Natur und gehören in den Schutz der Bäume: Wildkatzen im Thüringer Wald.

Doch die Unwissenheit der Menschen führt immer wieder zu tragischen Situationen. Nun erheben Tierschützer ihre Stimme, um einen eindringlichen Appell für den Thüringer Wald zu formulieren. Worum es geht, erfährst du hier.

Thüringer Wald: Wildkatzen werden verwechselt

Im Thüringer Wald, geprägt von alten, knorrigen Bäumen und viel Totholz, verstecken sich Wildkatzen. Dort fühlen sie sich wohl. Doch sie sind gefährdet, wie der NABU Thüringen schreibt.

Denn immer wieder erhielten der NABU und der Alternative Bärenpark Worbis Meldungen über aufgefundene, vermeintlich verlassene Jungkatzen. In der irrigen Annahme, sie seien hilflos, wurden diese Tiere oft zum Tierarzt gebracht. Doch zu oft stellte sich heraus, dass es sich bei den gefundenen Kätzchen um Wildkatzen handelte.

„Junge Wildkatzen werden nur kurzzeitig von ihrer Mutter allein gelassen, wenn diese auf Beutefang ist“, erklärt Silvester Tamás vom NABU Thüringen. „Wir bitten deshalb dringend darum, die Tiere im Wald zu lassen und uns oder die Untere Naturschutzbehörde zu informieren.“

Thüringer Wald: Pflege schwierig

Wenn es sich tatsächlich um Wildkatzen handelt, die Hilfe benötigen, beginnt die eigentliche Herausforderung. Es gestaltet sich schwierig, eine geeignete Einrichtung für die Pflege von jungen Wildkatzen-Waisen oder verletzten Tieren zu finden.

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Immer wieder werden kleine Wildkatzen mitgenommen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Martin Schutt

Der Alternative Bärenpark Worbis hat zwar sowohl die Erfahrung im Umgang mit Fund-Wildkatzen, als auch die geeigneten Gehege und Personal, doch die Kapazitäten sind begrenzt. Eine weitere Aufnahme von Fundtieren ist nicht mehr möglich, da das nötige Geld fehlt. „Daher ist mehr Unterstützung durch die verantwortlichen Entscheidungsträger im Artenschutz dringend nötig“, so Tamás.

Die erfolgreiche Freilassung – aber zu welchem Preis?

Trotz aller Herausforderungen gelang es dem NABU und dem Alternativen Bärenpark Worbis, in den letzten Jahren zwei verwaiste Wildkatzen erfolgreich in Thüringen zurück in die Freiheit zu entlassen. Doch diese Erfolge sind hart erkämpft und die enge Kooperation von ehrenamtlich engagierten Kräften ist mittlerweile unerlässlich geworden.

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„Für unsere Arbeit im Wildkatzen-Schutz zeigt sich, dass die enge Kooperation von ehrenamtlich engagierten Kräften mittlerweile notwendig geworden ist“, sagt Sabrina Schröder, Leiterin des Tierschutzprojekts in Worbis. Es bestünden bislang noch keine behördlich geregelten Strukturen, die festlegen wer sich um die Notfälle bei Wildkatzen kümmert, so die Tierschützerin weiter.


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Aus Sicht des NABU Thüringen und des Alternativen Bärenparks Worbis ist es zukünftig wichtig, dass der Freistaat Strukturen zur Versorgung von verwaisten oder verletzten Wildkatzen schafft. Auch die ehrenamtliche und professionelle Arbeit in diesem Bereich solle gestützt werden. Meldungen zu Wildkatzen-Beobachtungen nimmt der NABU Thüringen dankend entgegen.