Volksfeste sind in der Regel eine Zeit des Feierns und der Freude – schließlich haben wir in Thüringen einige gute Veranstaltungen aufzuweisen.
Doch dieses besondere Fest in Thüringen mit einem ganz ungewöhnlichen Namen scheint nicht jeden glücklich zu machen. HIER ist der Grund dafür.
Thüringen: Proteste wegen Eisenberger Mohrenfest
Das sogenannte Mohrenfest in Eisenberg (Saale-Holzland-Kreis) sorgt wieder für Unruhe. Bereits seit einigen Jahren flammt zur Ankündigung des Festes sogleich die Debatte auf und schlägt mittlerweile Wellen weit über Thüringen hinaus. Am Samstag (10. Juni) soll gegen den als rassistisch empfundenen Namen demonstriert werden. So hat es die Initiative „Gegen den rassistischen Zustand“ angekündigt.
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Mit dem aktuellen Namen des Volksfests sind viele Bürgern nicht zu frieden. Was vorher „Stadtfest“ hieß, wurde 2019 von der Thüringer Kreisstadt Eisenberg in „Mohrenfest“ umbenannt. Grund diese Namensänderung sei die so genannten Mohrsage: Ein afrikanischer Diener einer Eisenberger Gräfin wurde in letzter Minute vor einer unrechtmäßigen Hinrichtung gerettet.
Tatsächlich sieht die Stadt Eisenberg den Namen nicht als diskriminierend, sondern als Erinnerung an die Geschichte – daher lehnen sie eine Umbenennung ab.
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Doch viele sind nicht damit einverstanden, etwas zu feiern, das nach Sklaverei schreit. Auch Deutschland hatte bis ins 20. Jahrhundert Kolonien und brachte viel Leid über den afrikanischen Kontinent. Wörter wie „Mohren“ gelten heute als rassistisch und viele sind deshalb verärgert, dass es trotz aller Kritik immer noch verwendet wird.
Wie auf Twitter zu sehen ist, gibt es Leute, die den aktuellen Namen des Eisenberg Stadtfestes tatsächlich verteidigen. Die Kundgebung gegen Rassismus und seine Verharmlosung soll am Samstag, 10. Mai, von 15 bis 19 Uhr im Friedenspark in Eisenberg stattfinden. (mit epd)