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„Lost Place“ in Thüringen: Einst ein pompöses Anwesen – heute Mahnmal einer ganzen Szene

Dieser besondere und auch bekannte „Lost Place“ in Thüringen erstrahlte einst in einem prunkvollen Glanz. Doch viel ist davon nicht mehr übrig.

© Flo/ Wippi_Photography

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Die „Lost Place“-Szene ist gefragter denn je. Immer mehr Menschen machen sich auf die Suche nach den verlassenen Orten – auch hier bei uns in Thüringen.

Doch nicht alle behandeln die oft geschichtsträchtigen „Lost Places“, wie es die ungeschriebenen Regeln der Community verlauten. In Thüringen thront ein Mahnmal, dass nicht nur besucht sowie bestaunt, sondern auch verbrannt und zerstört wurde – und trotzdem hat der verlassene Ort seine Faszination behalten…

„Lost Place“ in Thüringen wird Opfer blinder Zerstörungswut

Das ehemalige Rittergut und spätere Roschützer Porzellan-Fabrik zieht Urbexer Flo so sehr in seinen Bann, dass er mittlerweile drei Mal den verlassenen Ort in Thüringen aufsuchte. „Es ist schon ein gebrandmarkter Ort. Erstens weil´s dort wirklich gebrannt hat und zweitens, weil der Ort schon ziemlich unter den nicht so freundlich Gesinnten gelitten hat“, erzählt Flo im Gespräch mit Thüringen24. Sogar ein Waschbecken haben Unbekannte aus dem „Lost Place“ herausgetragen – eines der Buntglasfenster fehle bereits komplett.

+++ „Lost Place“ in Thüringen: Früher lockte das kühle Nass – mittlerweile schwimmt hier keiner mehr +++

Trotzdem zieht der Thüringer „Lost Place“ Flo wie magisch an. „Ich bin total geflasht vom Zerfall und der Deckenmalerei“, schwärmt er. Auch wenn das Gebäude auf den ersten Blick vielleicht eher unscheinbar wirkt. „Es ist schon ein imposanter Anblick“, erzählt er weiter, „Auch wenn das Ding mittlerweile schon ziemlich abgerockt ist“. Doch genau dieser Zerfall begeistere ihn umso mehr. „Ich hab so eine Deckenverzierung in dem Verfallsstadium noch nicht gesehen“ – so etwas gibt es bei uns in Bayern nicht“, erzählt Flo.

Manche können nicht verstehen, warum der Urbexer den Thüringer „Lost Place“ so oft aufgesucht habe. „Du kommst erstmal in einen unscheinbaren Raum. Der Blick wandert umher. Man hofft natürlich, dass sich die Reise gelohnt hat. Und ein paar Schritte weiter stehst du plötzlich vor einem riesigen Treppengeländer und der Deckenverzierung mit Buntglasfenstern“.

„Lost Place“ in Thüringen: Imposant trotz des Zerfalls

Der Hobby-Fotograf ist in seinem Freundeskreis bereits dafür bekannt, dass er beinahe alltäglichen und langweiligen Fotomotiven Leben einhaucht – und auch erst dann weiter zieht, wenn er es geschafft hat. „Meine beste Freundin sagt immer ‚Oh, Flo hat wieder einen Stuhl gesehen – jetzt kann sich’s nur noch um Stunden handeln.‘ Für viele ist das dann halt nur ein Stuhl, aber ich bekomme da trotzdem was heraus. Manchmal wächst Efeu drumherum, oft haben sich regelrechte Pilzkolonien breit gemacht… So ergeben langweilige Motive doch schöne Fotos“, erzählt der Hobby-Fotograf.

+++ „Lost Place“ in Thüringen: Damals wollten hier alle raus – jetzt zieht dieser Ort magisch an +++

Und die Bilder des Urbexers können sich auf jeden Fall sehen lassen! Doch nicht nur die imposante Deckenmalerei habe ihn beeindruckt, sondern auch das gesamte Gelände. „Es ist schon ziemlich zugewuchert. Es führt eine uralte Treppe nach oben“, doch genau diese Eindrücke begeistern ihn. „Dann drehst du dich nochmal um und siehst die umgefallenen Baumstämme“, und während Flo von dem „Lost Place“ in Thüringen erzählt, baut sich förmlich ein Bild vor den eigenen Augen auf – auch ganz ohne Fotos. Umso schöner, dass es zudem welche gibt.


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Anmerkung der Redaktion:
Bitte bedenke, dass das Besuchen von „Lost Places“ rechtlich oft nicht unbedenklich ist. Sollte sich das Gebäude noch in privater Hand befinden, begehst du mitunter Hausfriedensbruch. Zudem sind die Orte oft baufällig und hochgefährlich – solltest du dich dort verletzen, ist die Haftungsfrage oft nur mit Anwalt (wenn überhaupt) zu klären.