Das grüne Herz Deutschlands ist schon lange nicht mehr so grün. Schon seit geraumer Zeit beobachten Experten eine dramatische Entwicklung im Thüringer Wald. Wanderer können sie schon längst überall beobachten.
Die Sorge bleibt, dass sich eine Katastrophe im Thüringer Wald nicht mehr verhindern lassen könnte. Wie es jetzt weitergeht, lässt sich nur schwer voraussagen.
Immense Schäden im Thüringer Wald
Größtes Problem: Zwar gehört Thüringen zu den Bundesländern mit den größten Waldflächen – unter hier heimischen Bäumen dominieren aber die Fichten. Sie werden besonders oft durch den Borkenkäfer befallen. Jetzt schlagen Waldexperten Alarm! Die Schäden durch den Borkenkäfer haben im letzten Jahr schon wieder zugenommen – und bewegen sich auf Rekordniveau.
Die Schadholzmenge, die auf das Konto der beiden häufigsten Fichtenborkenkäfer ging, stieg auf knapp 3,9 Millionen Festmeter, teilte ein Sprecher der Landesforstanstalt auf Anfrage in Erfurt mit. „Dies ist der höchste jemals erfasste Wert an Fichtenborkenkäfer-Schadholz“, erklärte er.
Thüringer Wald: Borkenkäfer weiter Problem
Allein der häufigste Borkenkäfer, der Buchdrucker, sorgte 2022 für insgesamt mehr als 3,8 Millionen Festmeter geschädigtes Holz, eine Zunahme von etwa sieben Prozent. 2021 waren es knapp 3,6 Millionen Festmeter Schadholz, die auf diese Borkenkäferart zurückgingen.
Vor allem in Ost- und Südthüringen mit den Forstämtern Schleiz, Saalfeld-Rudolstadt, Neuhaus, Gehren, Schönbrunn und Sonneberg habe ein Schwerpunkt gelegen, sagte der Sprecher. Ein Grund sei das über lange Zeit trockene und warme Wetter gewesen. Insgesamt summiere sich die Gesamtschadfläche auf derzeit 76 000 Hektar – nicht nur in den Staatsforsten, auch in den Wäldern von kommunalen und privaten Waldbesitzern.
Thüringer Wald: Neue Schadflächen 2023?
Eine Prognose für 2023 sei derzeit schwierig. Sie hänge auch vom Witterungsverlauf ab, sagte der Forstsprecher. Es sei in Thüringens Nadelwäldern ein extrem hohes Käferpotenzial feststellbar. Je nach Erfolg der Waldschutz-Maßnahmen im Winter und Frühjahr könne dieses Potenzial reduziert werden. „Aber selbst bei positivem Witterungsverlauf rechnen wir mit erheblichen neuen Schadflächen in 2023.“
„Wir hoffen, dass es dieses Jahr weniger Stürme, Hitze und Trockenheit gibt. Stattdessen wäre ausreichend Niederschlag immens wichtig, damit die Bäume sich erholen und wieder Abwehrkräfte gegen Borkenkäfer und andere Forstschädlinge entwickeln können“, erklärte Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke).
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Das Land sei aber auch auf ein weiteres Extremwetterjahr vorbereitet. „Wir investieren viel Geld, mehr Personal und intensive Arbeit, um das Schadgeschehen zu verlangsamen“, sagte die Ministerin. Mit dem Pflanzen klimastabiler Mischbestände mit mehr Baumarten würde der Wald perspektivisch stabilisiert.