Depression, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankung – klingt nicht so geil, oder? Für viele Menschen in Thüringen ist das jedoch traurige Realität.
Der Grund dafür scheint beinahe banal. Doch die wenigsten können etwas dagegen tun. Diese Zahlen aus Thüringen geben bedenkliche Einblicke:
Thüringen: Krank durch Straßenlärm
Erschreckende Prognose für Thüringen: 2.000 Fällen von regelmäßig starken Schlafstörungen in Erfurt, 1.000 Fälle in Jena, 61 Fälle von Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Sie alle werden eine Ursache haben – Verkehrslärm. Was wie eine krasse Horror-Ankündigung klingt, wird in den kommenden fünf Jahren Realität, bekräftigt der Evangelische Pressedienst.
In Thüringen müssen viele Menschen mit starken Belastungen durch Straßenlärm klar kommen. Laut den neusten Erkenntnissen des Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz sind rund 169. Menschen tagsüber ständig 55 Dezibel ausgesetzt. Insgesamt 53.000 Thüringer müssen sogar mit 65 Dezibel klar kommen. Klingt natürlich erst mal gar nicht so viel. Aber stell dir mal vor, du bist im Homeoffice, musst dich Konzentrieren und neben dir rattert die ganze Zeit eine Nähmaschine – oder du möchtest nach Feierabend deine Lieblingsserie schauen und jemand unterhält sich ständig. Nervt dann doch, oder? Das sind übrigens Beispiele für die ungefähre Lautstärke von 65 Dezibel.
Thüringen: Erfurt trauriger Spitzenreiter
Der ständige Verkehrslärm ist leider mehr als nur nervig – er ist auch gesundheitsschädigend. Folgen können den Experten zufolge zum Beispiel Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen sein, sagt die Deutsche Presse-Agentur.
Lauteste Kommune in Thüringen ist die Landeshauptstadt Erfurt. Hier sind rund 8.000 Menschen einer starken Belastung durch Straßenlärm ausgesetzt, in Jena müssen sich 3.500 Personen damit rumschlagen und in Weimar 1.800.
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Doch was tun? Geschwindigkeitsbeschränkungen, Fahrbahndecken erneuern, Lärmschutzwände bauen oder sogar Schallschutzfenster aufbauen. Was auch immer, bis Mitte 2024 haben die betroffenen Städte und Gemeinden Zeit, das Problem in den Griff zu bekommen. Zum Wohle der Gesundheit, denn auf noch mehr Erkrankungen hat ja wohl wirklich keiner Bock.