In Erfurt haben Bauarbeiten einen wahren Sensationsfund zutage gefördert, der selbst für Experten ziemlich überraschend kam.
Die Entdeckung in Erfurt brachte etwas ans Tageslicht, das längst in Vergessenheit geraten war.
Erfurt: Sanierung bringt unfassbaren Fund ans Licht
Seit mehreren Monaten sanieren Experten nach Angaben der Stadt das denkmalgeschützte Pfründnerhaus am Thüringer Volkskunde-Museum. Ursprünglich gebaut wurde es einmal in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf dem Gelände des Großen Hospitals. Gegen ein Entgelt – und den Abtritt des Nachlassen – konnten hier damals einigermaßen wohlhabende Menschen unterkommen und sich verpflegen lassen. Die Bewohner des Reinehauses nannte man „Pfründer“.
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1820 verlor das Hospital seine wirtschaftliche Unabhängigkeit, trotzdem blieb es als Wohnraum bestehen. Genau aus diesem Grund entschied sich die Stadt zur Sanierung – die jetzt eine Sensation zutage brachte. Im Erdgeschoss musste die Oberseite des Steinsockels freigelegt werden. Darauf zu sehen: Mehrere Inschriften.
Grabplatte in Erfurt gefunden
Tim Erthel, Experte für die Erfurter Stadtgeschichte, schaute sich die Steine genauer an. Er hält sie für Grabplatten aus dem Jahr 1531. „Vermutlich stammen sie aus der benachbarten Hospitalkirche. Deren Innenraum war 1862 ‚aufgeräumt‘ worden“, wie die Stadt schreibt. Dabei sortierte man mittelalterliche Figuren, Bilder und eben auch Gedenktafeln aus.
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Die Innenschriften verraten, dass die Platte zu einem Mann gehörte – darauf vermerkt sein Sterbejahr. Überlieferungen sagen, dass viele Erfurter Patrizier hier ruhten. Als Patrizier bezeichnete man ab dem 16. Jahrhundert Angehörige des römisch-antiken Patriziats, der alteingesessenen Oberschicht im antiken Rom. Doch ob die Grabplatte tatsächlich zu einem von ihnen gehört, ist noch nicht geklärt.
In jedem Fall zeigen sie, wie das Hospital über die Jahrhunderte genutzt wurde. Die Platten sollen jetzt ins Museum. Experten restaurieren sie aktuell für ihren neuen Platz.