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Erfurt: Prügel & Co. für Jugendliche – schockierendes Ritual im Judo-Verein? Jetzt äußert sich der Verband

Ein Erfurter Judo-Trainer muss sich gegen schwere Vorwürfe wehren. Wir haben mit seinem Anwalt und dem Judo-Verband gesprochen.

Schwere Vorwürfe gegen einen Judo-Jugendtrainer in Erfurt.
© IMAGO/Panthermedia

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen.

Schwere Vorwürfe gegen einen Judo-Jugendtrainer aus Erfurt!

Die Ermittlungen gegen den Trainer aus Erfurt laufen schon länger – erst jetzt kommen sie ans Licht. Inzwischen haben sich auch der Anwalt des Beschuldigten sowie der Judoverband zu dem Vorfall geäußert.

Erfurter: Ermittlungen gegen Judo-Trainer

Die „Bild“ hatte mit Verweis auf ein vorliegendes Video – das den Angaben zufolge schon sieben Jahre alt ist – von einem angeblichen bizarren Prügel-Ritual in dem Verein berichtet. Die Jugendlichen Judo-Sportler sollen bei einer offenbar jährlich stattfindenden „Taufe“ seelisch und psychisch gequält worden sein. Unter anderem seien sie mit einem Gürtel geschlagen worden, heißt es in dem Artikel. Auch von Ekel-Spielen ist die Rede.

Tatsächlich ermittelt die Staatsanwaltschaft Erfurt gegen den Trainer. Dabei gehe es unter anderem um den Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung. Die Akten befänden sich derzeit bei der Kriminalpolizei in Erfurt. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage.

Schwere Vorwürfe gegen einen Judo-Jugendtrainer in Erfurt.
Schwere Vorwürfe gegen einen Judo-Jugendtrainer in Erfurt. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Panthermedia

Der betroffene Verein hat sich auf Thüringen24-Nachfrage noch nicht geäußert. Dafür aber der Anwalt des Beschuldigten. Sein Mandant weise alle Vorwürfe zurück, teilte er mit. „Es ist nie jemals jemand zu Schaden gekommen. Der Verein ist den Werten des Judo-Sports zutiefst verpflichtet und wird alles daran setzen, bei diesem Sachverhalt die größtmögliche Transparenz zu schaffen. Meinem Mandanten ist insbesondere daran gelegen, jedweden Schaden vom Verein abzuwenden“. Von den Vorwürfen habe man erst aus der Presse erfahren, weshalb man diese jetzt erstmal präzise prüfe.

„Meinem Mandanten ist insbesondere daran gelegen, jedweden Schaden vom Verein abzuwenden“

Juri Goldstein, Rechtsanwalt

Auch dem Thüringer Judo-Verband (TJV) sind die Prügel-Vorwürfe inzwischen bekannt. „Wir arbeiten eng mit dem Landessportbund und den Ermittlungsbehörden zusammen“, teilte ein TJV-Sprecher auf Anfrage mit. Es habe auch eine erste Kontaktaufnahme mit dem Verein aus Erfurt gegeben.


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„Der TJV distanziert sich von jeglicher Form von Gewalt. Insbesondere der Schutz von Kindern ist satzungsgemäß verankert und auch in unserem verbandlichen Tun im Sportalltag achten wir auf die Umsetzung der Themen des Kinderschutzes“, hieß es. Dem folgend seien auch verbandsinterne Prüfungen initiiert worden. Derartige Rituale seien jedenfalls nicht Teil des Judo-Sports „und finden in dieser Form auch keine Akzeptanz“. Vergleichbare oder auch harmlosere „Tauf-Rituale“ seien dem TJV nicht bekannt.