Dieses Wochenende ist es wieder soweit: Der rote Teppich wird für die vierbeinigen Stars ausgerollt, wenn die Internationale Rassehunde-Ausstellung in Erfurt ihre Pforten öffnet.
Doch unter dem funkelnden Glanz verbirgt sich eine schockierende Wahrheit, der sich die Stadt Erfurt nun stellen will. Denn nun soll es Hundezüchtern, die mit unlauteren Praktiken arbeiten, am den Kragen gehen. Was dahintersteckt, erfährst du hier.
Erfurt: Skandal in der Hundezucht
Schmerzhafte Praktiken haben die Szene der Rassehundezucht in den letzten Jahren geprägt. „Es war ein offenes Geheimnis, dass viele der ausgestellten Hunde unter erblich bedingten Mängeln und veränderten Körperteilen litten“, enthüllt Dr. Ulrich Kreis, der leitende Amtstierarzt in Erfurt in einer offiziellen Mitteilung der Stadt.
Die Liste der Schrecken ist lang: Hunde mit eingeschränkten Atmungsfähigkeiten, Hunde ohne Fell oder mit Stummelschwanz, erheblichen Gelenkschäden oder erblichen Augenerkrankungen – das Leid dieser Tiere war bisher das dunkle Geheimnis hinter den funkelnden Pokalen der Ausstellungen.
Erfurt: Ausstellungsverbot für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen
Es war die Bundesregierung, die 2021 einen mutigen Schritt wagte und ein generelles Ausstellungsverbot für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen verabschiedete. Seit dem 1. Januar 2022 ist das Verbot in Kraft. Es wird auch bei der diesjährigen Ausstellung in Erfurt angewandt. Doch ist das genug, um das Problem zu lösen?
Dr. Kreis ist skeptisch: „Trotz der Verordnung haben wir gesehen, dass viele Zuchtverbände nicht ausreichend Maßnahmen ergriffen haben, um diese erblichen Probleme zu beseitigen.“
Doch die Stadt Erfurt bleibt nicht untätig. Sie setzt alles daran, das Ausstellen von Hunden mit Qualzuchtmerkmalen, die womöglich auch noch Preise gewinnen und so das Interesse der Öffentlichkeit wecken, zu verhindern. Auch Rassehunde aus dem Ausland, wo die Kontrollen oft laxer sind, sind von diesem Verbot betroffen.
Erfurt: Strenge Maßnahmen schon beim Einlass
Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt in Erfurt hat daher für die diesjährige Ausstellung strenge Maßnahmen ergriffen, um die Präsentation von Qualzuchthunden zu unterbinden. Dank dieser Anordnungen wird es dieses Jahr keine langen Warteschlangen am Eingang geben. Spezialisierte Tierärzte mit nachgewiesener Expertise prüfen bereits im Vorfeld die Unterlagen der teilnehmenden Hunde und entscheiden, welche Vierbeiner an der Ausstellung teilnehmen dürfen.
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„Wir verstehen unser Vorgehen als wichtigen Beitrag zur Umsetzung des im Tierschutzgesetz verankerten Verbots der Qualzucht“, betont Dr. Kreis.