Der schreckliche Terroranschlag von Solingen – er hat die Welt auch in Thüringen auf den Kopf gestellt. Plötzlich geht es bei Abschiebungen von Straftätern ganz schnell – in der ersten Maschine war auch ein afghanischer Straftäter aus dem Freistaat dabei. Gut möglich, dass auch in Erfurt weitere Konsequenzen folgen.

Etwa schon auf dem Weinfest (5. bis 8. September)? Kurz vor der Veranstaltung in der Domstadt fragen sich viele, ob nach dem Anschlag in Solingen die Sicherheitsvorkehrungen angezogen werden – oder die Veranstaltung vielleicht komplett ins Wasser fällt. Thüringen24 hat bei den verantwortlichen Stellen angefragt, worauf sich die Besucher einstellen müssen.

Erfurt: Konsequenzen nach Solingen für das Weinfest?

Der Schock sitzt noch immer tief: Am 23. August hatte ein Täter drei Besucher des Solinger Stadtfestes mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Als Tatverdächtiger gilt ein 26-Jahre alter Mann aus Syrien, der jetzt in U-Haft sitzt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn unter anderem wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft beim „Islamischen Staat“ (IS).

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Es ist ein Terror-Akt, der auch bei uns in Thüringen zu einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis führt. Das geht natürlich auch an der Polizei nicht spurlos vorbei: „Aufgrund der Ereignisse in Solingen steht die Thüringer Polizei im Rahmen der Zusammenarbeit mit Veranstaltern im engen Austausch, um vorhandene Sicherheitskonzepte anlassbezogen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen“, erklärt ein Sprecher auf Thüringen24-Anfrage. Die Polizei wolle demnach ihre Präsenz bei Veranstaltungen und Festen erhöhen. „Zudem wurden alle Polizistinnen und Polizisten in Hinblick auf ihre Eigensicherung sensibilisiert und auf die Inanspruchnahme der vorhandenen Schutzausstattung hingewiesen.“

Erhöhtes Sicherheitsrisiko?

Für das Sicherheitskonzept auf dem Weinfest selbst, ist allerdings die Stadt als Veranstalter verantwortlich. Dort sagt man uns, dass aktuell „keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen zum Weinfest geplant“ seien. „Momentan liegen noch keine Erkenntnisse vor, ob von einem erhöhten Sicherheitsrisiko auszugehen ist“, so eine Sprecherin. Und weiter: „Grundsätzlich besteht aber die Möglichkeit, entsprechende Maßnahmen zu veranlassen.“

Das Fest sei demnach so gestaltet, dass es nur zwei Eingangs- beziehungsweise Ausgangsbereiche gibt. „Alle weiteren Zugangsmöglichkeiten sind als Flucht- und Rettungswege ausgewiesen und entsprechend gesichert. Die Gestaltung des Veranstaltungsgeländes lässt grundsätzlich situativ entsprechende verdachtsunabhängige Kontrollen in den jeweiligen Eingangsbereichen zu“, so die Sprecherin.

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Besucher müssen sich bisher also nicht auf Einschränkungen einstellen. Die Stadt weißt aber darauf hin, dass keine Hunde auf das Gelände mitgenommen und dort auch keine mitgebrachten Getränke verzehrt werden dürfen. (mit dpa)