In einschlägigen Erfurter Facebook-Gruppen dreht das Gerücht längst seine Runden. Zum 1. April, heißt es, will der Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) noch einmal seine Preise anziehen – kurz bevor im Mai dann das Deutschlandticket erhältlich sein soll.
Die EVAG gehört zum VMT. Auf welche Preise du dich im Nahverkehr in Erfurt & Co. einstellen solltest, erfährst du hier.
Erfurt: Höhere Preise bei Bus und Bahn
Seit Freitag (3. März) ist es offiziell: Ab April müssen viele Fahrgäste in Thüringen tiefer in die Tasche greifen, um mit Bus, Zug und Straßenbahn unterwegs zu sein. Denn im VMT steigen die Fahrpreise im Mittel um 7,78 Prozent.
Der VMT sagt: Die Preise im ÖPNV steigen, aber es hätte schlimmer kommen können. Eine Preissteigerung um knapp acht Prozent liege zwar deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre. Aber angesichts der überaus angespannten wirtschaftlichen Situation der Verkehrsunternehmen hätte die Tarifanhebung wesentlich höher ausfallen müssen, nämlich um etwa 17,35 Prozent, so die VMT-Rechnung.
„Diese Fahrpreisanhebung wäre nötig gewesen, um den gewaltigen Energiepreis-Steigerungen seit März 2022 zu begegnen“, sagte VMT-Chef Christoph Heuing. „Wir sind sehr erleichtert, dass wir mit der Hilfe des Freistaates Thüringen die Preis-Steigerung für die Fahrgäste auf die Hälfte begrenzen konnten.“
Durch eine Sonder-Finanzhilfe des Landes in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro mussten die gestiegenen Kosten nicht komplett auf den Fahrpreis umgelegt werden, hieß es. Die entsprechenden Mittel stelle das Land den Verkehrs-Unternehmen aus dem „Thüringer Energiekrise- und Corona-Pandemie-Hilfefonds“ für die Jahre 2022 und 2023 zur Verfügung, um die Kosten-Steigerung im Bereich Kraftstoffe und Strom abzufedern.
Wer sich im April also beispielsweise einen Fahrschein für eine Einzelfahrt in Erfurt, Weimar, Jena oder Gera kauft, muss 2,50 statt der bisherigen 2,30 Euro zahlen.
Die neuen Preise der EVAG:
Tickets | Preis bisher | Preis ab 1. April 2023 |
Einzelfahrt | 2,30 Euro | 2,50 Euro |
Kinder-Einzelfahrt | 1,50 Euro | 1,70 Euro |
4-Fahrtenkarte | 8,30 Euro | 9,00 Euro |
Kinder 4-Fahrtenkarte | 5,30 Euro | 6,10 Euro |
Tageskarte | 5,80 Euro | 6,20 Euro |
Gruppentageskarte | 11,40 Euro | 12,20 Euro |
Wochenkarte | 20,90 Euro | 22,40 Euro |
Wochenkarte Schüler / Azubi | 15,70 Euro | 16,80 Euro |
Monatskarte | 65,30 Euro | 70,10 Euro |
Monatskarte Schüler / Azubi | 49,00 Euro | 52,60 Euro |
Abo Plus | 58,80 Euro | 63,10 Euro |
Abo Solo | 53,30 Euro | 57,20 Euro |
Abo Schüler / Azubi | 43,70 Euro | 46,90 Euro |
Abo Mobil65 | 67,50 Euro | 72,40 Euro |
Abo Mobil65 Partnerkarte | 33,75 Euro | 36,20 Euro |
Hunde-/Fahrradkarte | 1,70 Euro | 1,90 Euro |
Vor allem Kunden mit einer Monatskarte müssen also im April noch einmal drauflegen, bevor sie dann im Mai vom Deutschlandticket profitieren könnten. „Wir arbeiten mit Nachdruck daran, das Deutschlandticket umzusetzen“, sagt Christoph Heuing. Dass die Tarifanhebung nicht mit dem voraussichtlichen Start des Deutschlandtickets zusammenfällt, liege daran, dass die Debatte zur Änderung von Fahrpreisen im VMT mit viel Vorlauf beginne. Das heißt, der Termin für die jetzige Preis-Steigerung sei schon festgelegt worden, bevor ein Termin für das Deutschlandticket bekannt war.
Auch spannend:
Auch die Abo-Preise ändern sich schon im April, aber ab Mai können Abo-Kunden von ihrem derzeitigen Abo zum Deutschlandticket wechseln. Das bereiten die Verkehrsunternehmen zurzeit vor, sagt der VMT. Demnach sollen alle Abo-Kunden entsprechende Post bekommen.
Zum Schluss noch das: Generell bleiben noch nicht entwertete Fahrausweise, deren Preis im April erhöht wurde, noch bis zum 30. Juni 2023 gültig. Ab dem 1. Juli können die Tickets weitere drei Monate in den neuen Tarif umgetauscht werden.