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Erfurt: Schwere Vorwürfe gegen Arbeitslosenverein – wurden horrende Summen veruntreut?

Erfurt: Schwere Vorwürfe gegen Arbeitslosenverein – wurden horrende Summen veruntreut?

Erfurt Talisa Kleiderstübchen
© picture alliance / ZB | Martin Schutt

Thüringen: So schön ist das Bundesland

Erfurt/Sömmerda. 

Im Landesverwaltungsfahrt Erfurt rauchen die Köpfe – der Arbeitslosenverein Talisa wird angekreidet, mehr als Hunderttausend Euro veruntreut zu haben.

Jetzt melden sich auch Ex-Mitarbeiter der Initiative aus Erfurt zu Wort. Der Grund: Offensichtlich sind auch sie betrogen worden.

Erfurt: Verein kassiert mehr als 160.000 Euro Fördergelder

Unterschlagene Fördergelder, geplatzte Projekte und zurückgezogene Löhne – das sind nur wenige der Vorwürfe gegen den Verein „Thüringer Arbeitslosen Initiative Soziale Arbeit“ (Talisa), die dem Landesverwaltungsamt (LVA) Erfurt vorliegen.

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Das ist Talisa e.V.:

  • gemeinnütziger Verein
  • Beratungs- und Informationsstelle für Arbeitslose
  • Sitz in Erfurt und Sömmerda

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Der MDR-Thüringen recherchiert seit einiger Zeit gegen den Arbeitslosenverein, der sich 2019 mit seinem neuen Projekt „B3 – Beraten, Betreuen, Begleiten“ um mehr als 42.000 Euro bewarb – und auch bekam! Doch damit noch nicht genug. Seit 2017 flossen mehr als 162.000 Euro Fördergelder in unterschiedliche Flüchtlingsprojekte von Talisa, die vor allem in Sömmerda stattfinden sollten.

LVA Erfurt ermittelt gegen Talisa

Das Skurrile dabei: Der Verein ist in der Stadt gar nicht als Flüchtlingsakteur tätig. Das bestätigten verschiedene Behörden und sogar Ex-Mitarbeitern dem MDR Thüringen. Deshalb ermittelt das LVA jetzt, ob es das B3-Projekt wirklich gab oder nur als Vorwand zum Kassieren der Fördergelder eingesetzt wurde.

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Doch anscheinend zockte der Verein mit Sitz in Erfurt auch seine Mitarbeiter ab. Laut Berichterstattung liegen dem MDR-Thüringen Unterlagen vor, die das beweisen könnten. Bei mehreren Angestellten hätten sie den Lohn wieder zurückgefordert – einige von ihnen haben das auch im Gespräch mit den Journalisten bestätigt.

Erfurt: Betrugsfall landet im Landtag

Auch die Politik hat von den Vorfällen erfahren und schreitet ein. CDU-Sozialpolitikerin Beate Meißner brachte das Thema in den Thüringer Landtag. „Es muss so schnell wie möglich geklärt werden, ob dem Steuerzahler hier ein Schaden entstanden ist und wenn ja in welcher Höhe“, macht sie deutlich. „Sollte sich der Verdacht erhärten, muss die Verwendungsnachweisprüfung bei den Mitteln für die Integrationsförderung insgesamt auf den Prüfstand.“

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Dabei sei vor allem schnelle und gründliche Aufklärung wichtig, um seriöse Angebote dieser Art nicht unnötig in Verruf zu bringen. Die Folge könnte sein, dass künftig beim Verteilen der Fördergelder noch genauer hingeschaut wird. Doch der Ball liege jetzt im Feld des zuständigen Migrationsministeriums in Erfurt. (mbe)