Beim Fußball-Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt kehrt keine Ruhe ein. Nach dem Rücktritt von Präsident Rolf Rombach muss nun auch Geschäftsstellenleiter Konstantin Krause gehen müssen.
Das Präsidium des Fußball-Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt hat sich vom Geschäftsstellenleiter Konstantin Krause getrennt. Präsident Frank Nowag und Vizepräsident Knut Herber hatten den Schritt bereits zuvor beim Sporttalk „Im Steigerwaldstadion“ angekündigt. Am Mittwochnachmittag folgte die offizielle Mitteilung des Vereins. Als Grund gab der Club „unüberbrückbare Differenzen und ein gestörtes Verhältnis in der Zusammenarbeit“ an.
Geschäftsstellenleiter Krause soll Dokumente vorenthalten haben
Schon zuvor hatte sich Nowag über die Personalie beschwert: „Krause hat keinerlei Entgegenkommen bei der Einsicht in Unterlagen gezeigt. Er hat originale Arbeitsverträge und Computerpasswörter vorenthalten und die Herausgabe notwendiger Dokumente verwehrt. Eine Zusammenarbeit mit ihm ist nicht möglich und er muss noch in dieser Woche gehen“, sagte Nowag, der seit dem Rücktritt von Rolf Rombach in der vergangenen Woche Präsident des Vereins ist. Außerdem müssten die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle wissen, dass sie nicht Angestellte von Herrn Rombach, sondern des Vereins sind.
Nowag und Herber in der neuen Folge „Im Steigerwaldstadion“:
steigerwaldstadion_rwe-th24-2017-11-15
Streit in der rot-weißen Führungsetage
Dem Rücktritt Rombachs, der seit dem 1. Juli 2005 im Amt war, ging ein beispielloses Hickhack mit dem Aufsichtsrat voraus. Wiederholt hatten beide Seiten ihre Streitigkeiten öffentlich ausgetragen. Dabei ging es um den Führungsstil Rombachs und die zukünftige Ausrichtung des hoch verschuldeten Vereins.
Schuldenstand bei RWE wird weiter untersucht
Rombach hatte Schulden in Höhe von 5,5 Millionen Euro angegeben, Nowag dagegen sprach von mindestens 6,5 Millionen Euro. „Diese unterschiedlichen Auffassungen zur Überschuldung werden derzeit von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer untersucht. Nach ersten Einschätzungen sollen die Schulden bei 6,795 Millionen Euro liegen“, erklärte Nowag.
Insolvenz schwebt über Rot-Weiß Erfurt
Wie es beim Tabellenletzten weitergeht, soll nach genauer Kenntnis aller Zahlen auf der Mitgliederversammlung am 1. Dezember entschieden werden. „Ob eine Insolvenz vermieden werden kann oder sogar sinnvoll wäre, hängt von mehreren Faktoren ab. Auf jeden Fall müssen wir uns entschulden und schnellstens die sportliche Situation verbessern“, sagte Nowag.