- Fans von Rot-Weiß Erfurt einigen sich auf gemeinsames Vorgehen
- Vereinsführung muss sich zur Mitgliederversammlung auf Fragen gefasst machen
- RWE-Anhänger wollen mehr Mitsprache und Transparenz
Es sind aufgeregte Zeiten beim FC Rot-Weiß Erfurt: Neben den sportlichen Problemen treibt den Club derzeit vor allem seine Führungskrise um. Viele Fans blicken ratlos auf ihren RWE – aber wollen sich nicht mit der Situation abfinden und fordern jetzt einen „wirklichen Neuanfang am Steigerwald“.
Fans von Rot-Weiß Erfurt wollen Antworten
Auf Initiative der Erfordia Ultras haben sich am Montag Anhänger verschiedener Fan-Gruppierungen getroffen, um sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen. Laut einer Mitteilung vom Dienstag sammelten sie dabei „derzeit drängende Fragen“, die sie auf der Mitgliederversammlung am 1. Dezember beantwortet haben wollen. Dabei gehe es beispielsweise um die konkreten finanziellen Belastungen des Vereins, wie Michael Kummer von der Rot-Weißen Kulturfabrik als einer Teilnehmer gegenüber Thüringen24 berichtete.
Fragen zum Engagement von Rombach
Thematisiert werden sollen auch die Rolle des Aufsichtsrates und der Umgang mit dem Nachwuchsleistungszentrum. „Und wie ist das mit dem Investment von Rolf Rombach in den Verein?“, ergänzt Kummer und spielt dabei auf die Gelder an, die der zurückgetretene RWE-Präsident in den Club gesteckt beziehungsweise die er über Investoren eingesammelt hat.
Umfrage zum Rombach-Rücktritt:
Fan-Gruppen verständigen sich auf Strategie
Auch wenn die Fragen nicht neu sind – die Tatsache, dass die Fans sich dabei zusammentun, ist es schon. Das habe es in der Form noch nicht gegeben, sagt Kummer, der sich auch wissenschaftlich mit dem Verein auseinandergesetzt hat und darüber hinaus mit dem Buch „111 Gründe, Rot-Weiß Erfurt zu lieben“ bekannt wurde. Etwa 30 bis 40 Vertreter verschiedenster Gruppierungen hätten an dem Treffen teilgenommen, in „guter und sachlicher“ Atmosphäre. Man habe sich auf eine gemeinsame Strategie für den Termin im Dezember verständigt.
Rot-Weiß-Anhänger fordern Mitsprache
Die Fans treibt die Sorge um ihren Club um und der „Eindruck, dass es einigen Leuten mehr um die persönliche Profilierung als den Verein ging“. Auch deshalb fordern die Fans mehr Mitsprache und Offenheit aus der Führungsetage. „Wenn es ein Club sein soll, bei dem auch mal 8000, 9000 Zuschauer ins Stadion kommen, dann müssen die Fans eingebunden werden“, stellt Kummer klar.
Video: Rolf Rombach nimmt Abschied von Rot-Weiß Erfurt
Umbruch als Chance bei RWE
Unter Rolf Rombach seien bei Rot-Weiß Erfurt schon einige Dinge richtig angeschoben worden, auch wenn der Ex-Präsident durchaus Fehler gemacht habe, so der Autor und Fan. Der Umbruch jetzt sei aber auch eine „Riesenchance“. Kummer: „Verkrustete Strukturen brechen auf und können neu gestaltet werden.“
Mitgliederversammlung wählt Aufsichtsrat
Wohin die Reise geht, können die Mitglieder auf der Versammlung in gut zwei Wochen entscheidend mitbestimmen. Mit der Wahl des Aufsichtsrates legen sie dann die Grundlage dafür, welche Personen die Geschicke bei Rot-Weiß in die Hände nehmen und wer schließlich neuer Präsident wird. Fest steht: Mit einfachen Antworten werden sich die verbündeten Fans nicht zufrieden geben.