Wer in Erfurt träumt nicht davon? 35-Stunden pro Woche arbeiten statt der hier üblichen 40 Stunden.
Für die Mitarbeiter eines Erfurter Unternehmens wird dieser Traum jetzt endlich wahr – wenn auch zunächst nur stückchenweise.
Erfurt: Zunächst gilt die 37-Stunden Woche
Die Beschäftigten der Bosch Sicherheitssysteme GmbH mit Sitz in Erfurt haben dieses Jahr einen besonderen Grund, sich zu freuen: Ab sofort gilt für sie die 37-Stunden Woche. Und das ist noch nicht alles: Ab 1. Januar 2024 ackern die Mitarbeiter nur noch 36 Stunden pro Woche, ab dem 1. Januar 2025 dann sogar nur noch 35 Stunden.
Das ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen IG-Metall und Bosch, die am 22. Dezember abgeschlossen wurden. Seit Freitag (6. Januar) gilt im Erfurter Betrieb damit faktisch die 37-Stunden Woche. Die Metaller sprachen nach den Verhandlungen von einem „richtungsweisenden Erfolg“.
35-Stunden Woche in Erfurt
„Wir haben die Tarifmauer zwischen Ost und West niedergerissen“, sagte Betriebsratschef Michael Lenz. „Unser Schlüssel zum Erfolg war die gute Kommunikation mit der Belegschaft und dass wir gegenüber der Arbeitgeberin keinen Zweifel daran gelassen haben, dass sie aus dieser Nummer nicht rauskommt.“
Trotzdem dauerte es bis zu einer Einigung fast elf Monate. „Am Ende steht nun mehr ein Kompromiss, der hart erarbeitet wurde“, ergänzte Kisten Joachim Breuer von der IG Metall Erfurt. „Nun kommt es darauf an, dass auch andere Thüringer Arbeitgeber ihre Denkblockaden aufgeben und zusammen mit uns den Weg in die 35-Stundenwoche gehen.“
Auch spannend:
Die Absenkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche ist in Thüringer Metall- und Elektrobetrieben seit dem Januar 2022 möglich. (vs, bp)