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Thüringer Firma setzt langfristig auf Vier-Tage-Woche – „Zeit ist mehr als reif“

Ein Thüringer IT-Unternehmen wagt den Vorstoß – und führt dauerhaft die Vier-Tage-Woche ein. Hier erfährst du mehr darüber.

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Ein Thüringer IT-Unternehmen möchte dauerhaft auf die Vier-Tage-Woche setzen. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Westend61

Wer würde da schon nein sagen? Weniger schaffen und trotzdem am Ende des Monats das gleiche Gehalt überwiesen bekommen. Ein paar wenige Betrieb in Thüringen wagen den Vorstoß und führen an ihren Standorten die Vier-Tage-Woche ein.

Ein gewagtes Experiment – immerhin liegt die Vermutung nahe, dass mit weniger Arbeitszeit auch die Produktivität einbrechen könnte. Eine Thüringer Firma sagt aber jetzt: Die Vier-Tage-Woche ist bei uns gekommen, um zu bleiben.

Thüringer Firma setzt auf Vier-Tage-Woche

Genau genommen handelt es sich um das IT-Unternehmen „Futuredat“ mit seinen Standorten in Erfurt und Gera. Es hat sich auf IT-Management und Cybersecurity spezialisiert und ist im letzten Jahr drei Monate lang die Vier-Tage-Woche Probe gefahren. Die Mitarbeiter konnten in dieser Zeit bereits einen Tag früher ins Wochenende starten. Seit dem 1. Januar gilt diese Regelung im Unternehmen jetzt dauerhaft.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt’s allerdings trotzdem – wenn man ihn denn so nennen möchte. Um eine „echte“ Vier-Tage-Woche (also 32 Stunden) handelt es sich nämlich nicht. An den verbleibenden Arbeitstagen müssen die Beschäftigten nach Angaben des Unternehmens jeweils 30 Minuten länger arbeiten. Insgesamt schaffen alle jetzt also netto 34 Stunden pro Woche. Und das – so betont „Futuredat“ – beim selben Auftragsspektrum.

Thüringen: „Leistungsfähig und flexibel“

„Unseren Mitarbeitern hat das neue Arbeitsmodell einen starken Motivationsboost gegeben“, sagt „Futuredat“-Chef Tino Möller. „Das zeigt uns, wie leistungsfähig und flexibel unser Team tatsächlich ist und dass wir uns vollkommen darauf verlassen können, weil es derart eigenverantwortlich arbeiten kann. Außerdem ist es ein deutliches Zeichen dafür, dass die Zeit mehr als reif ist für einschneidende Veränderungen an der Art, wie wir als moderne Gesellschaft arbeiten.“


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Azubis profitieren von der Vier-Tage-Woche übrigens nicht. Das liege an der Bindung an Ausbildungsvorschriften, sagt das Unternehmen. Auch bei der Urlaubsplanung gilt der Freitag nicht plötzlich als Wochenendtag und wird hineingerechnet.