Ein Foto vom Dom ist für Erfurter wahrscheinlich kein Grund für Begeisterungsstürme.
Falk Winkler kommt aus Erfurt und ist Hobby-Fotograf – durch viel Erfahrung und dem Blick für das gewisse Etwas hat sich der 55-Jährige mit seiner Kamera auf den Weg zum Domplatz gemacht. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Trotz bekanntem Motiv können sich die Erfurter kaum halten.
Erfurt: Dieses Foto musst du gesehen haben
„Das Fotografieren begleitet mich schon seit meiner Kindheit“, erzählt Falk Winkler im Gespräch mit Thüringen24. Geprägt habe ihn dabei niemand – die Passion fürs Fotografieren sei einfach schon immer da gewesen. Ob der 55-Jährige einen Kurs oder ähnliches besucht habe? „Nein, ich bin Autodidakt“, lacht der Hobby-Fotograf.
Für Falk Winkler gibt es drei Dinge, die den perfekten Schnappschuss ausmachen. Zum einen muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Frühaufsteher hätten es in dem Fall einfacher – denn vieles käme auf die Lichtverhältnisse an. Und die seien kurz vor dem Sonnenaufgang oft am Besten. Zum anderen brauche es ein Auge für gute Motive – also ein bisschen Talent. Eine gute Prise Glück rundet den perfekten Schnappschuss ab.
Und Glück hatte Falk Winkler am Samstag, den 3. Dezember. Um 7.30 Uhr hat er sich auf den Weg zum Domplatz gemacht. Die Frage, die ihn beschäftigte: Wie ist wohl die Stimmung auf dem leeren Weihnachtsmarkt? Kurz vorher war er noch an der Krämerbrücke – und es nieselte. Doch als er am Domplatz ankam, entdeckte er eine Pfütze: Die perfekte Gelegenheit für ein Foto mit Spiegelung. „Ich habe da fast einen Fetisch für“, so der 55-Jährige. Just in dem Moment setzte dann auch der Niesel-Regen aus. Die Gelegenheit nutzte er.
Voller Körpereinsatz für perfektes Bild aus Erfurt
Mit vollem Körpereinsatz hockte sich Falk Winkler vor die flache Pfütze, legte seine Hand auf den Boden und stellte dort seine Kamera auf. Das Ergebnis: eine verkehrte Welt. Oder besser gesagt ein verkehrter Dom. Aus Spaß an der Freude lädt der Hobby-Fotograf seine Werke auf Facebook hoch – und die Reaktionen sind eindeutig.
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Eine Frau fragt sich zum Beispiel: „Wahnsinn! Ist das ohne Bearbeitung?“ Im Gespräch gesteht Falk Winkler dann: Ganz ohne Bearbeitung gehe es nicht. „Das sind eigentlich fünf Fotos.“ Die hat er übereinander gelegt – um so das Beste aus allen Aufnahmen zu vereinen.
Hobby zum Beruf? Für Erfurter kommt das nicht infrage
Die Bilder von Falk Winkler werfen die Frage auf, wieso er sein Hobby nicht zum Beruf macht? Wenn er könne, würde er sofort wechseln. Doch für seiner Meinung sei er zu alt. Und eine weitere Angst: „Ich habe auch ein bisschen die Befürchtung, dass wenn ich das jetzt professionell mache, dass ich die Freude an der Fotografie verliere“, so der 55-Jährige. Durch den fehlenden Druck würde ihn das Hobby so erfüllen – und das sieht man.