Als hätten wir in diesem Jahr nicht bereits genug Abschiede verkraften müssen! Kurz vor Neujahr gesellt sich jetzt ein weiterer hinzu. Nach 137 Jahren macht ein Traditionsbetrieb in Weimar dicht.
Noch einen kleinen Funken Hoffnung gibt es allerdings für das Unternehmen in Weimar. Welcher das ist, erfährst du hier.
Weimar: Traditionsbetrieb macht dicht
Der Name Appenrodt steht für vieles in der Goethestadt. Die meisten bringen ihn allerdings mit der Obstannahme und dem Saftverkauf in Verbindung. Seit vielen Jahren bringen hier etliche Menschen aus der Stadt ihr Obst vorbei, um daraus Saft zu pressen oder es vermosten zu lassen. Gleichzeitig betreibt das Unternehmen in der Erfurter Straße aber auch eine Mischung aus Kelterei, Weinhandel und Veranstaltungslokalität. Mit alle dem ist zum neuen Jahr jetzt Schluss. Vorerst, wie die Betreiber hoffen. Denn noch könnte das Unternehmen gerettet werden.
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Auf der Homepage des „Appenrodt-Mobils“ werden die Kunden schon auf das bevorstehende Aus eingestellt. „Wir bitten alle Kunden in diesem Jahr bis zum 31.12.2023 ihre Gutscheine bei uns einzulösen“, heißt es. „Ab dem Jahr 2024 bleibt die Lohnmostsammelstelle sowie der Verkauf bis auf Weiteres geschlossen!“ In Weimar würde damit eine lange und bewegte Geschichte ihr Ende finden.
Unternehmen blickt auf bewegte Geschichte
Gegründet wurde das Unternehmen 1887 von Gerhard Appenrodt noch als Ausflugsgaststätte mit hauseigener Obstweinherstellung. Das Restaurant wurde im Jahr 1958 eingestampft, die Süßmostherstellung ist geblieben. Zur Zeit der DDR stellte man unter „Appendrodt“ in privater Hand Säfte und Obstweine her, bis es dann an die neuen Besitzer Sigrid und Ronald Hanß verkauft wurde. Nach der Wende blieb dann „nur“ noch die Obstannahme und der Verkauf von Säften. 2016 wurde das Gelände der alten Mosterei an der Erfurter Straße dann in das „Wein Lager“ umgewandelt – eine Mischung aus Wein- und Großhandel und Veranstaltungsort. Um die Ecke ist die Obstannahme allerdings geblieben.
Jetzt ist mit alledem also Schluss. „Es sind viele Faktoren, die uns zu diesem Schritt bewegt haben“, erklärt Geschäftsführerin Sigrid Hanß gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“. „Mein Alter, das Auseinandergehen der Interessen und die neue Zeit.“ Demnach sei das einzige, was sei traurig stimmte, die Tatsache, dass sie bisher keinen Nachfolger gefunden habe. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt.
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Wenn du mehr über die bewegte Geschichte des Weimarer Traditionsunternehmens erfahren möchtest, kannst du bei der „Thüringer Allgemeinen“ weiterlesen (hier geht’s weiter).