Weimar.
Hasswelle in Weimar! Die Gedenkstätte Buchenwald sieht sich widerlicher Attacken ausgesetzt. Seit der Zugang zu Ausstellungen nur noch für Geimpfte und Genesene möglich ist, erhält das Konzentrationslager für diese 2G-Regelung viele Hassmails.
Die Stiftung der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Weimar macht darauf jetzt aufmerksam.
2G in Weimar: Hassmails gegen Gedenkstätte Buchenwald
Stiftungsdirektor Jens-Christian Wagner verurteilt die Anfeindungen gegenüber der 2G-Regel aufs Schärfste, da teilweise Vergleiche zur NS-Zeit gezogen werden.
Die Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald müssten Hassmails und wüste Beschimpfungen über das Telefon ertragen, da einige Leute mit der seit November geltenden 2G-Regelung überhaupt nicht einverstanden seien.
Stiftungsdirektor Wagner ist fassungslos: „Die Aggressivität, die uns entgegenschlägt, zeugt von einer erschreckenden Verrohung“. Vor allem Vergleiche der Corona-Maßnahmen mit früheren NS-Verbrechen machten ihn sprachlos.
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Das ist das ehemalige KZ Buchenwald in Thüringen:
- Das KZ Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager in Deutschland
- Es wurde von Juli 1937 bis April 1945 betrieben
- Das KZ befindet sich auf dem Ettersberg bei Weimar
- Etwa 266.000 Menschen aus allen Ländern Europas waren dort
- Die Zahl der Todesopfer wird auf rund 56.000 geschätzt
- Am 11. April 1945 wurden die Menschen dort durch die US-Armee befreit
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Ungeimpfte werden in den Mails beispielsweise als „neue Juden“ und Gedenkstättenmitarbeiter als „Nazis, Faschisten und neue Dr. Mengeles“ bezeichnet. Wagner kritisiert, dass derartige Gleichsetzungen die Opfer der NS-Verbrechen verhöhnen und den Nationalsozialismus verharmlosen.
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Die Gedenkstätte Buchenwald macht außerdem darauf aufmerksam, dass die 2G-Regel bisher nur für Ausstellungen und die Besucherinfo gilt, nicht aber für die Außenbereiche. Wer das Gelände des ehemaligen Lagers, das Mahnmal am Glockenturm oder die Grabanlagen besuchen möchte, muss also weder geimpft noch genesen sein. (lb/dpa)