Weimar.
Die Tierschützer in Weimar können einfach nicht mehr tatenlos zusehen. Schon wieder haben sie im Weimarer Land ausgewilderte Katzen gefunden. Das Problem: Die Tiere sind nicht kastriert – und so werden es immer mehr.
Tagtäglich hat der Tierschutzverein Weimar mit unkastrierten Katzen zu tun. Es gibt immer mehr Kitten – und die Tierheime platzen schon jetzt aus allen Nähten. So langsam kommen die Helfer an ihre Belastungsgrenzen.
Weimar: Tierschutzverein schlägt Alarm
Die Rechnung der Tierschützer ist einfach. In der Ortschaft haben sie acht bis zehn Tiere gefunden. In einem Jahr kann man sie dann fast nicht mehr zählen.
„Eine Katze ist nach einem halben Jahr geschlechtsreif“, sagt die Vereinsvorsitzende Martina Theermann gegenüber Thüringen24.de. „Meistens kriegt eine Katze fünf bis neun Tiere“, so Theermann weiter. Die Jungtiere von heute könnten also im Juni schon wieder selbst Kitten bekommen – und die Zahlen würden weiter explodieren.
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Straßenkatzen in Deutschland:
- Laut dem Deutschen Tierschutzbund gibt es in Deutschland Schätzungen zu folge etwa zwei Millionen freilebende Katzen oder Straßenkatzen. Tendenz steigend.
- Sie leben meistens auf verwilderten Grundstücken, stillgelegten Fabrikgeländen oder Friedhöfen
- Freilebende Katzen sind keine Wildkatzen
- Meistens handelt es sich um Tiere aus einem Privathaushalt, die nicht kastriert wurden
- Obwohl die Population wächst, erreichen nur wenige Tiere das Erwachsenenalter. Viele von ihnen sterben an Unterernährung und Krankheiten
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Wenn die Tierschützer dann auf die Tiere stoßen, sind sie oft schon in einem erbärmlichen Zustand. „Meistens haben sie tränende Augen, sind verschnupft, ziemlich dünn und abgemagert“, sagt Theermann.
„Wir haben jetzt eine aus einer Gartenanlage geholt, die war mehr tot als lebendig.“
Tierschutzverein Weimar: Das Problem nimmt langsam überhand
Der Verein tut sein Nötigstes. Oft werden die Mitglieder von besorgten Anwohnern auf Straßenkatzen aufmerksam gemacht. Dann fangen sie die Tiere, behandeln und kastrieren sie. Alles natürlich ehrenamtlich.
„Dann setzten wir sie meistens dort wieder aus und versuchen, eine Futterstelle einzurichten. Auch versuchen wir, mit den Menschen vor Ort zu sprechen, damit sich jemand um die Tiere kümmert“, sagt Theermann.
Das Problem nehme aber langsam überhand. „Wir hatten vorheriges Jahr schon unglaublich viele. Aber dieses Jahr ist es echt der Wahnsinn“, berichtet Theermann.
Gerade in kleine Dörfern würden sie immer wieder wegen auffälliger Straßenkatzen gerufen. Ohne ihre Hilfe hätten die Tiere wohl keine Chance. Einmal fehlt es den Katzen schlichtweg an Futter. Dann werden sie oft krank. „Wenn sie was haben, gehen sie dann elendig zugrunde“ so Theermann.
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Eine Lösung des Problems sieht Theermann nur in konsequenter Kastration. In der Stadt Weimar gibt es bereits eine Kastrationsverordnung.
Demnach müssen alle Besitzer einer freilaufenden Katze diese kastrieren und chippen. Diese solle nun auch auf das Weimarer Land ausgeweitet werden.
Nur so lässt sich aus Sicht des Tierschutzvereins Weimar unnötiges Tierleid vermeiden. „Die Tierheime sind mittlerweile voll und platzen aus allen Nähten“ so der Verein. (bp)