Nach fast 27 Jahren: Thüringer Kindermörder in Berlin geschnappt
Einer der Thüringer Kindermorde aufgeklärt
Mörder der kleinen Stephanie offenbar in Berlin gefunden
Suche nach ihm lief seit 1991
Neue Spuren im vergangenen Jahr aufgetaucht
Einer der schwierigsten Kriminalfälle in Thüringen ist offenbar gelöst. Nach Angaben der Polizei wurde der Mord an der kleinen Stephanie aus dem Jahr 1991 jetzt aufgeklärt: Laut dpa-Informationen ist der mutmaßliche Täter ermittelt und festgenommen worden. Weitere Details nannten die Beamten in ihrer Mitteilung am Montag nicht, für Dienstag ist eine Pressekonferenz dazu angekündigt.
Mörder von Stephanie soll in Berlin festgenommen worden sein
Nach einem Bericht der Berliner Zeitung „B.Z“ (online) wurde der Verdächtige am Sonntag in Berlin festgenommen. Ein Sprecherin der Polizei in Berlin sagte dazu nichts und verwies auf die Kollegen in Thüringen. Wie die „B.Z.“ weiter schrieb, wurde der Mann am Montag in Gera einem Haftrichter vorgeführt. Nach Informationen des Blattes soll er ein Geständnis abgelegt haben. Von der Polizei in Thüringen war dazu zunächst nichts zu erfahren.
Ungeklärte Kindermorde in Thüringen
Der Fall hatte die Ermittler fast drei Jahrzehnte beschäftigt. Lange Zeit kam die Polizei kaum voran – sowohl bei Stephanie als auch bei zwei anderen ungeklärten Kindermorden aus den 1990er-Jahren in Jena und Weimar. Seit 2016 beschäftigt sich die Sonderkommission „Altfälle“ mit den Verbrechen, im Herbst vergangenen Jahres kam schließlich doch wieder Bewegung in die Ermittlungen.
Teufelstalbrücke: Zeuge erinnert sich an 1991
Ein Zeuge hatte einen entscheidenden Hinweis geben können: Er erinnerte sich daran, auf der alten Teufelstalbrücke der A4 einen Transporter gesehen zu haben – und einen Mann, der etwas von der Brücke zu werfen schien. Auch mögliche Fragmente des Kennzeichens konnte der Augenzeuge den Polizisten nennen.
Die kleine Stephanie D. war im Sommer 1991 in Weimar von einem Mann aus dem Goethepark gelockt und vermutlich später von der Teufelstalbrücke geworfen worden. Zwei Tage später fanden Kinder die Leiche unter dem A4-Bauwerk.