Halle mit Kletterfläche von 750 Quadratmetern und 90 Routen
Zusätzlich 250 Quadratmeter Kletterfläche im Boulder-Bereich
Ein Paradies zum Klettern war Weimar bisher nun wirklich nicht. Nur eine einzelne Kletterwand stand den Freunden der luftigen Höhen bisher in der Sporthalle Falkenburg zur Verfügung und die konnten sie auch nur zu bestimmten Zeiten nutzen. Ein Zustand, der für die rund 1000 Mitglieder der Weimarer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) immer störender wurde. Doch der hat sich jetzt grundlegend geändert: Am Samstag wurde das neue Kletter- und Vereinszentrum in der Kromsdorfer Straße in Weimar nach elfmonatiger Bauzeit eröffnet – ein Festtag für die Weimarer Kletterszene.
Blick in die neue Kletterhalle in Weimar
Kletter- und Boulder-Bereich
„25 Jahre Klettern auf engsten Raum sind jetzt vorbei“, freut sich Frank Schwuntek, erster Vorsitzender des DAV Weimar. Mit Stolz führt er durch den Neubau. „Die Kletterhalle mit bis zu zwölf Meter hohen Kletterwänden ist das Herzstück des Gebäudes“, sagt er. An diesen können Sportler rund 90 unterschiedlich schwere Routen auf einer Kletterfläche von 750 Quadratmetern bezwingen. An die Halle grenzt ein Boulder-Bereich mit einer Kletterfläche von 250 Quadratmetern. Hier geht es ohne Sicherung bis zu 4,50 Meter in die Höhe. „Uns war es wichtig, dass die Boulderer nicht – wie in vielen anderen Hallen – dazwischen gequetscht wurden, sondern ihre eigene Fläche haben“, betont Schwuntek.
Jeder kann Kletterhalle nutzen
Um die neue Kletterhalle nutzen zu können, muss man kein Vereinsmitglied sein. Wer aber im DAV ist, zahlt weniger Eintritt. Kletterschuhe und -seile können ausgeliehen werden. Auch Kurse sind im Angebot. „Für diese haben wir jetzt einen separaten Raum. Dadurch hat man mehr Ruhe, muss die Geräusche der Kletterhalle nicht übertönen und kann sich so besser konzentrieren“, sagt der Vorsitzende.
Im Obergeschoss befinden sich außerdem ein Büro, eine kleine Bibliothek und ein Seminarraum, in dem Schulungen, Vereinssitzungen aber zum Beispiel auch Yogastunden abgehalten werden können. Der Raum kann gemietet werden. Hinzukommen ein Bistro im Foyer, Umkleiden und Duschen sowie Toiletten, die behindertengerecht gestaltet sind. Denn auch beim Klettern ist Inklusion ein Thema.
Klettern ist für jeden etwas
„Ich habe eine entsprechende Trainerfortbildung besucht“, erzählt Schwuntek. „Dort habe ich gelernt, wie Menschen, die fast beziehungsweise gar nichts sehen oder zum Beispiel eine Hand nicht richtig benutzen können, klettern können.“ Eine Behinderung zu haben und zu klettern schließe sich nicht aus. Insgesamt sei Klettern fast für jeden etwas. Alter und Geschlecht spiele keine Rolle. „Wir haben einen Kinderbereich für die Kleinen, die mit ihren Eltern oder Großeltern kommen“, sagt er. „Mein Vater mit über 80 Jahren klettert zum Beispiel auch noch.“
Vereinsmitglieder packen beim Bau mit an
Gekostet hat der Neubau 1,5 Millionen Euro. Finanziert wurde er mit Eigenkapital des Vereins, durch Förderungen des DAV und des Landes, durch sehr viele Spenden sowie durch die Stadtwerke Weimar und die Sparkasse Mittelthüringen als Sponsoren. Einen Teil der Bauleistungen haben die Vereinsmitglieder ehrenamtlich in Eigenleistung erbracht. „Zum Bespiel die Fassade aus heimischen Lärchenholz wurde durch Mitglieder angefertigt“, berichtet Architekt Torsten Köppe, der ebenfalls DAV-Mitglied ist. „Die vielen ehrenamtlichen Helfer zu koordinieren, war für mich die größte Herausforderung bei dem Bau. Denn das ist bei meiner Arbeit nicht alltäglich“, sagt er. Dass viele Mitglieder mit angepackt haben, freut Frank Schwuntek besonders. „Es zeigt, dass unsere Mitglieder zusammen halten und voll hinter dem Neubau stehen.“ Schon deshalb sei der Bau ein großer Erfolg.
18. Weimarer Kletterwettkämpfe
Das erste große sportliche Highlight in der Kletterhalle ist bereits am 13. Mai. Dann finden die 18. Weimarer Kletterwettkämpfe in der neuen Sportstätte statt.
Adresse und Öffnungszeiten
Adresse: EnergieWände Kletterhalle Weimar, Kromsdorfer Straße 11 in Weimar