Mystery-Game auf Schloss Beichlingen: Wer wird adelig?
Adelstitel bekommt man vererbt, kann sie kaufen – oder gewinnen. Am
27. und August wäre dazu Gelegenheit auf Schloss Beichlingen
nahe Kölleda.
Der Weimarer Spielentwickler
Jan Quilitzsch
lädt zur Jagd nach einem Testament.
„Auf Schloss Beichlingen ist ein geheimes Testament versteckt. Wer es findet, den
erwarten Ländereien, Edelmetalle und auch ein Adelstitel“, macht
Jan Quilitzsch neugierig. Das Dokument haben deutsche Adlige 1933
auf dem Thüringer Schloss aufgesetzt, um ihre Besitztümer vor den
Nazis zu schützen. Mittlerweile sind alle Beteiligten verstorben,
ebenso ihre Nachfahren. Deshalb war lange nichts bekannt von diesem
wichtigen Schreiben, bis vor drei Jahren Touristen im Schlossarchiv
einen Hinweis darauf fanden.
Nun wird die Suche nach dem Testament
eröffnet. Einfach wird sie aber nicht. Zehn Räume sind auf der
großen Schlossanlage zu durchforschen, viele Rätsel zu lösen. Wer
alles richtig macht, generiert einen Code, mit dessen Hilfe sich
eine Truhe öffnen lässt, in der das Testament vermutet wird.
Wer
Jan Quilitzsch’ Leidenschaft für Spiele kennt, weiß, dass es nicht
um Ruhm oder Reichtum geht. Vielmehr steht der gemeinsame
Rätselspaß im Mittelpunkt der Schatzsuche. Denn eigentlich
entwickelt der Weimarer Rätselräume – so genannte Escape Rooms. Der
weltweite Trend hat längst auch Thüringen erreicht. In Jena, Erfurt
oder Weimar können sich Teams freiwillig einsperren lassen.
Innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters gilt es, mithilfe von
Rätsel- und Rechenaufgaben durchs gemeinsame Suchen und Kombinieren
einen Schlüssel zu finden, mit dem man sich aus der freiwilligen
Gefangenschaft befreien kann.
„Wir haben Räume und Rätsel auf Herz und Nieren geprüft“
Dieses Prinzip übertragen Quilitzsch
und sein Team nun auf ein ganzes Schloss. Eine Deutschlandpremiere.
Zwei ganze Tage hat er dafür in Beichlingen verbracht, um die
Anlage kennen zu lernen und Ideen fürs Spiel zu entwickeln. Nun
wird ein Fotobuch gestaltet. Darin können die Schatzsucher
Hinweise für die einzelnen Räume finden. Auch Kompass, Kerze und
Sehhilfe sollen helfen, die Rätsel zu lösen.
Doch Vorsicht: Nichts
ist, wie es scheint. Eine Tür findet man nicht in einer Wand,
vielmehr handelte es sich um eine Bodenluke. Zu suchende Elemente
werden in verzerrter Perspektive dargestellt. Und für Rechenspiele
müssen erst einmal die richtigen Elemente gefunden werden. Auch die
eigene Angst sollten die Spieler im Zaum halten können, denn auf
der Suche nach dem Testament werden nicht nur das Gräfinnenzimmer
oder das Standesamt mit Ahnengalerie im Hohen Turm besucht. Es geht
auch hinab in Kellerräume oder die Schnapsbrennerei.
„Das wird für
manche sicher gruselig. Familien mit Kindern haben wir bereits
vorgewarnt“, so Quilitzsch. Doch bei aller Mahnung ist er sich
sicher: Die Gäste erwartet ein ungewöhnlicher Spielenachmittag,
fernab von „Pokémon Go“ und Co.
.
Hintergrund: Schlossrätsel Beichlingen
Beim Schlossrätsel gehen zehn Teams gleichzeitig an den
Start. Sie beginnen die Schatzsuche aber an unterschiedlichen
Orten. Das Schlossrätsel wird am 27. und 28. August in insgesamt
fünf Durchläufen angeboten. Alle Teilnehmer erwartet nicht nur eine
spannende Suche nach dem Testament, sondern auch ein Grillbüffet.
Wer noch mitmachen möchte, kann sich unter 0176 – 27 18 27 42 anmelden.