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Zoo Leipzig: Endlich wieder Küken-Alarm in der Lagune – aber beim Zählen geht die Angst um

Endlich! Nach zwei Jahren Brutpause sind im Zoo Leipzig wieder Flamingo-Küken geschlüpft. Die Pfleger müssen genau hinsehen.

© imago/Sven Simon

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Späte Überraschung im Zoo Leipzig!

Im Zoo Leipzig sind acht kleine Flamingo-Küken geschlüpft – und das vergleichsweise spät. Inzwischen wuseln die Kleinen durch die Lagune und verzücken nicht nur ihre Pflegerin. Dennoch schwingt jeden Morgen die Angst mit. Kommen alle acht Küken durch den Winter?

Zoo Leipzig: Endlich wieder Nachwuchs

Zwei Jahre lang hatten die als potentiell vom Aussterben bedrohten Chile-Flamingos im Zoo Leipzig gar nicht gebrütet – wohl wegen der benachbarten Feuerland-Baustelle, die sie dabei gestört hätte. Jetzt aber war es wieder so weit. Allerdings nicht auf der eigentlich dafür liebevoll vom Zoo-Team eingerichteten Brut-Insel, sondern am Hang – hinter Bambus und Weide. Für die Pfleger war es gar nicht so einfach, bei fast 120 Flamingos den Überblick zu behalten.

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Maria Bischoff ist eine der Pflegerinnen. „Für mich ist das ein ganz besonderer Herbst“, sagt sie in der MDR-Serie „Elefant, Tiger & Co.“. Zum ersten Mal in ihrer Berufskarriere könne sie kleine Flamingos beim Aufwachsen begleiten und ihnen dabei zugucken. Tatsächlich muss Maria jeden Morgen wieder nachzählen, ob auch alle acht Küken noch da sind. Sie sind auch gar nicht so einfach zu finden, die grauen Flauschkugeln. „Heute habe ich erst sechs gesehen, aber ich habe ja mein kleines Fernglas mit. Ich bin ja ein kleines blindes Huhn, das seine Hilfsmittel braucht. Wir gucken mal, ob wir die anderen beiden noch finden“, sagt Maria.

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Theoretisch sei es auch leider nicht ausgeschlossen, dass man morgens beim Durchzählen ein totes Küken am Ufer findet. „Das muss man auch dazu sagen. Das geht einfach schnell.“ Vor allem die kühler werdende Temperatur sei für die Kleinen nicht ganz ungefährlich: „Für die Jungtiere, die als letztes geschlüpft sind, ist es natürlich auch schwieriger. Weil sie einfach nicht so eine lange, warme und trockene Zeit hatten. Am liebsten ist es uns ja, wenn die Jungtiere im Juni oder Juli schlüpfen, um den Sommer noch mitzunehmen und sich zu stabilisieren.“

„Ein kleiner Kindergarten“

Auch bei der Fütterung sucht Maria nach den noch zwei vermissten Küken. Zunächst lockt sie die Flamingo-Familie mit dem Futter etwas an, um dann noch mal durchs Fernglas zu schauen: „Wenn man die Küken noch mal etwas näher siehst, ist das natürlich schön. Ein kleiner Kindergarten.“ Und siehe da: Der Trick mit der Fütterung klappt – jetzt tapsen auch die beiden bis dato vermissten Küken aus dem Dickicht hervor. „Ach, da sind sie ja“, freut sich Maria. „Jetzt hab ich alle acht gesehen. Sie sind alle munter und fit. Das macht natürlich Spaß.“


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Wenn sie groß seien, mache sie sich weniger Sorgen um die Flamingos, sagt Maria. Chile-Flamingos seien Kälte gewohnt, daher könnten sie auch den deutschen Winter gut überstehen. „Wir holen sie auch nur rein, wenn das Wasser einfriert. Weil dann die Verletzungsgefahr für die kleinen Beinchen zu groß ist.“ Am Ende motiviert die Pflegerin ihre Tiere noch einmal. Im Winter werde schon alles gut gehen, sagt Maria: „Da muss man durch, wenn man Flamingo werden will.“

HIER geht’s zur ARD-Mediathek und der Flamingo-Folge von „Elefant, Tiger & Co.“.