Zwei Frauen aus dem Osten gehen durch eine schwere Zeit. Eva Richter und Carmen Gebauer. Eva hat ihren Job an Flughafen Dresden schon verloren, Carmens Arbeitszeit endet ganz bald.
Die Frauen blicken mit Wehmut zurück auf ihre lange Reise am Flughafen im Osten – und pessimistisch auf die Zukunft der Luftfahrt.
Flughafen im Osten: Traurige Abschiede
Eva und Carmen waren beide beim Airport Service Dresden (ASD) angestellt. Die Lufthansa-Tochter für die Bodendienste wird geschlossen. Rund 130 Mitarbeiter aus dem Osten – auch aus Leipzig – sind betroffen. Und auch die Beschäftigten der Flughäfen müssen um ihre Jobs bangen, schreibt der MDR. Die Abfertigung der Lufthansa-Maschinen in Dresden und Leipzig übernehmen künftig die Flughafen-Töchter FSG (Flughafenservice Gesellschaft) und Portground.
+++ Flughafen im Osten auf der Kippe! Jetzt herrscht Gewissheit +++
Carmen stand rund 25 Jahre am Check-In in Dresden. Ende Oktober ist Schluss. „Ich fühle mich schon wie in einem großen Loch“, sagte sie. Die Stammgäste werde sie sehr vermissen. Ihre Kollegin Eva war Ramp Agentin im Airport in Dresden. Seit September ist sie raus – und frustriert über das Ende. An einen anderen Lufthansa-Standort wollte die Betriebsrätin aus familiären Gründen nicht wechseln. Kurz vor der Wende war sie Luftverkehrskauffrau geworden und hat entsprechend vieles erlebt: die guten Zeiten der Lufthansa und dem ASD. Und verschiedene Krisen, die die Flughäfen im Osten schwer getroffen haben.
„Lufthanseat zweiter Klasse“
Apropos Osten: Am Ende sei man aber dann wohl doch nur „Lufthanseat zweiter Klasse“ geblieben. „Obwohl wir dieselbe Arbeit geleistet haben, haben wir im Osten immer weniger Lohn bekommen“, sagte Eva dem MDR. Außerdem seien die Ost-Mitarbeiter bei Prämien immer schlechter weggekommen. Leider habe aber vor allem die Billigfliegerei die Branche und deren Berufe stark verändert. Genau wie die Digitalisierung. Dennoch betonen die enttäuschten Frauen, dass sie ihren Job bis zuletzt mit Herzblut und Leidenschaft gemacht hätten. Wo die Reise für sie künftig hingeht? Unklar.
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Die Lufthansa sagte dem MDR, dass ein Weiterbetrieb des Airport Service Dresden beziehungsweise des Airport Service Leipzig wirtschaftlich schlicht unmöglich sei. Seit Corona laufe es an den Flughäfen nicht mehr rund; außerdem hätten sich seither einige laufende Kosten in der Branche nahezu verdoppelt. Gleichzeitig hätten sich die gekündigten ASD- und ASF-Mitarbeiter aber auch an anderen Lufthansa-Standorten bewerben können. Für die anderen seien Interessenausgleiche und Sozialpläne abgeschlossen worden. (ck)

