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Ryanair rechnet mit Flughäfen im Osten ab – „Lächerlich“

Ryanair holt erneut gegen die Flughäfen im Osten zum Punch aus. Kommt die Airline jemals zurück nach Sachsen?

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© IMAGO / ABACAPRESS

Das ist der Flughafen Leipzig/Halle

Das ist Deutschlands zweitgrößter Cargo-Airport.

Ryanair ist weg. Weg aus dem Flughafen Leipzig / Halle, weg aus dem Flughafen Dresden, weg aus Sachsen und weitestgehend weg aus dem Osten. Seit Monaten hebt im Freistaat kein Flieger der Airline mehr ab – vor allem aus Kostengründen, wie es damals hieß (Thüringen24 berichtete).

In einem Interview holt Ryanair-Manager Marcel Pouchain Meyer nun abermals zum Punch gegen die Flughäfen im Osten aus. An klaren Worten mangelt es dabei nicht. Im Gegenteil.

Ryanair wettert gegen Flughäfen im Osten

Pouchain Meyer ist bei der irischen Billigflug-Gesellschaft für das Marketing in der Region Deutschland, Schweiz und Österreich zuständig und scheut sich offenbar nicht, auf die Mitteldeutsche Flughafen AG (MDFAG) weiter Druck auszuüben. „Ich bin hier, um Sachsen wachzurütteln“, feuert er am Freitag (12. September) im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

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Dass Ryanair nicht mehr ab dem Flughafen Leipzig / Halle oder ab Dresden fliege sei demnach ein „Sachsen-Problem“. Das Angebot der Vor-Corona-Zeit sei hier noch immer nicht wieder erreicht worden. „Abgesehen von Zürich ist Dresden mit keiner weiteren europäischen Metropole mehr verbunden – das ist doch lächerlich“, sagt Pouchain Meyer.

„Es geht nicht um Entfernungen“

Aus seiner Sicht hatte Ryanair keine andere Wahl, als die beliebten Verbindungen nach Mallorca und London zu streichen. „Es geht nicht um Entfernungen. Wir fliegen auch von Münster, das nur 80 Kilometer von Hamburg entfernt ist, oder bedienen Düsseldorf, Weeze und Köln gleichzeitig – weil die Kosten niedrig sind und wir wissen, dass die Routen ausgelastet sind“, so der Ryanair-Manager.

Am Ende geht es also ums Geld – und tatsächlich nur ums Geld. „Die Flieger sind so oder so voll“, so Pouchain Meyer, egal, wo man sie einsetze, „weil wir bei weitem den günstigsten Preis bieten“. In Schkeuditz und Dresden habe die Auslastung bei rund 93 Prozent gelegen, was ein „zufriedenstellender Wert“ sei.

Problem Fixkosten

Aus seiner Sicht waren das größte Problem an den sächsischen Airports die Fixkosten pro Passagier. Im Freistaat würden sie bei mehr als 50 Euro liegen, wobei vor allem die Luftsicherheitsgebühren in Schkeuditz und Dresden weh tun würden. „Leipzig liegt bei circa 13,00 Euro, Dresden kratzt an den 15 Euro pro Passagier. Im Vergleich dazu kostet die Sicherheitsgebühr in Barcelona nur 60 Cent pro Passagier – das ist ein krasser Unterschied“, so der Ryanair-Manager.


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Dass die Airline in absehbarer Zeit nach Sachsen zurückkehren könnte, hält er jedenfalls für unwahrscheinlich. „Dafür tut sich bei den Kosten einfach nichts“, sagt Puchain Meyer. „Aber wir haben ein Gesprächsangebot – wir würden uns über einen Anruf freuen.“