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„Teils durchlöchert wie ein Schweizer Käse!“ Nager werden im Osten zum kostspieligen Problem

In der idyllischen Teichlandschaft der Oberlausitz sorgt ein unerwarteter Untermieter für Ärger und das mit beachtlicher Zerstörungskraft.

Osten
© Oliver Willikonsky

Biber in der Fotofalle oder Biber in Hamburg-Bergedorf

Auf den ersten Blick scheint die Welt in der Teichlandschaften der Oberlausitz noch in Ordnung: weit und breit unberührte Natur und idyllisches Wasserrauschen. Doch hinter dieser Kulisse im Osten lauert ein Problem, das sich buchstäblich unter der Oberfläche abspielt.

Ein Tier sorgt nun für Schlagzeilen und für schlaflose Nächte bei Teichwirten. Der Biber, inzwischen streng geschützt und vielerorts willkommen, wird für manche zum Problemfall. Denn wo er gräbt, fließt das Wasser und das nicht immer dort, wo es soll.

Osten: Biber als Gefahr?

Besonders hart trifft es die Teichwirtschaft Kreba in der Oberlausitz. Laut dem MDR richtet der Biber dort inzwischen Schäden in sechsstelliger Höhe an. Geschäftsführer Jörg Richter kämpft tagtäglich gegen die Schäden, die die Nager hinterlassen. Die Dämme sind durchlöchert „wie Schweizer Käse“, schilderte Richter gegenüber dem MDR.

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Zuletzt verursachte ein nicht entdeckter Bibertunnel einen Schaden von rund 30.000 Euro. Das Wasser eines Hauptversorgungsgrabens verschwand einfach. Inzwischen summieren sich die Reparaturkosten auf rund 250.000 Euro. Eine Summe, die der Betrieb, der sich inmitten des Biosphärenreservats „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ befindet, kaum noch stemmen kann.

Osten: Biber machen Druck

Doch es kommt noch schlimmer: Laut dem MDR werden nur 60 Prozent der durch Biber verursachten Schäden überhaupt ersetzt und das erst im darauffolgenden Jahr. Gleichzeitig darf gegen das streng geschützte Tier nicht einfach vorgegangen werden. Ein Dilemma, das nicht nur Fischwirte in den Wahnsinn treibt, sondern auch die Politik zunehmend unter Druck setzt.


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Denn längst sind es nicht mehr nur Teiche, die betroffen sind. Auch landwirtschaftliche Flächen und Privatgrundstücke werden regelmäßig von den tierischen Tunnelbauern geflutet. Der Streit um den Biber ist längst mehr als nur ein lokales Problem. Es ist ein symbolischer Kampf zwischen Artenschutz und wirtschaftlicher Realität. Auf der einen Seite ein Tier und auf der anderen Seite Menschen, deren Lebensgrundlage buchstäblich davonschwimmt. Und während der Gesetzgeber auf Ausgleich setzt, wird das Wasser in den Teichen immer knapper.

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