Den Pflegern im Zoo Leipzig war es von Anfang an klar. Wenn die Zucht bei den Ameisenbären Erfolg haben sollte, dann muss der Nachwuchs den Tierpark irgendwann verlassen. Für die Ameisenbärin Amei war der Zeitpunkt gekommen. Sie war reif genug geworden, um ihre eigenen Wege zu gehen und kam zu Artgenossen nach Französisch-Guayana.
Aber auch wenn es absehbar war – ein Abschied ist für Pfleger und Tiere nicht unbedingt etwas leichtes. Erst recht nicht, wenn es wie bei Amei zu einem kleinen Schock-Moment kam. Was sich da genau hinter den Kulissen im Zoo Leipzig abgespielt hat, liest du hier.
Zoo Leipzig: Trauriger Abschied
Der Plan des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) war für Amei klar: Sie sollte in ihren Herkunftskontinent Süd-Amerika umgesiedelt und dort mit ihren Artgenossen vereint werden. Das sollte natürlich möglichst stressfrei für das Tier ablaufen. Aber geht das überhaupt? Die MDR-Tierdoku „Elefant, Tiger und Co.“ nahm die Zuschauer in der Folge vom Freitag (18. Oktober) mit hinter die Kulissen – und fing die emotionalen Momente des Abschieds ein.
„Bis jetzt habe ich es verdrängt“, erklärt Pfleger Florian Ludwig dem Kamera-Team, „wenn man jetzt darüber spricht, ist es noch mal was anderes. Aber gerade bei ihr war es ja von vornherein klar“. Dass ihm der Abschied trotzdem schwerfällt, schafft er vor der Kamera dann nicht ganz zu verbergen. Aber wen wundert’s? Seit Amei ein Baby ist, verbrachten ihre Pfleger fast jeden Tag Zeit mit ihr. Klar, dass man da so einen Abschied nicht auf die leichte Schulter nehmen kann.
Schock-Moment beim Abschied
Während der Spielstunde der Ameisenbären bereitet Florian dann Ameis Transportbox vor und schaufelt für sie noch einigen Sand als Polster auf den Boden. Viel mehr kann er für die Bärin jetzt leider nicht mehr tun. Beim tatsächlichen Abschied kommt dem Team anschließend vor allem eine Sache zugute: die natürliche Neugierde der Nasenbären.
Von ihr lässt sich Amei auch fast ohne Druck in die Transportbox leiten. Trotzdem kam es für sie zu einem kleinen Schockmoment. Denn als die Pfleger hinter ihr die Box schließen, erschrickt sie sichtlich und weiß zunächst nicht so recht, was mit ihr geschieht. Sie dreht sich schnell um und stößt dabei mit ihrem Kopf gegen eine der Außenwände. „Mach ruhig!“, ist darauf aus dem Off zu hören. Und zum Glück lässt sich die Ameisenbärin anschließend schnell wieder von ihren Pflegern beruhigen. Sie sprechen ihr sanft zu und belohnen sie anschließend auch mit ein paar Leckerlis. Da ist der Schreck auch ganz schnell wieder vergessen.
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Amei soll in Süd-Amerika übrigens einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung ihrer Art leisten. Ihre Kinder sollen später nämlich einmal ausgewildert werden.
Die ganze Folge von „Elefant, Tiger und Co.“ kannst du dir jederzeit in der MDR-Mediathek anschauen (hier geht’s weiter).