Es war eine Nachricht, die die Verantwortlichen am Flughafen Leipzig / Halle bis ins Mark getroffen haben dürfte. Die irische Fluggesellschaft Ryanair will sich komplett aus Schkeuditz zurückziehen. Schon ab dem Sommer 2025 ist endgültig Schluss (Thüringen24 berichtete. HIER findest du alle Infos).
Nach Ryanair hat auch Eurowings sein Angebot in Deutschland reduziert – zunächst aber nur am Flughafen Hamburg. Beide Airlines nennen die hohe Kostenbelastung an deutschen Flughäfen als Grund für die Streichungen. Ob noch weitere Flugunternehmen folgen, ist derzeit unklar. Für Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist das aber offenbar nur eine Frage der Zeit. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ sagte er: „Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot.“ Für uns im Osten birgt das auch die Gefahr, noch mehr vom internationalen Flugverkehr abgeschnitten zu werden.
Flughafen Leipzig: Reisende bedauern Rückzug
Am Flughafen Leipzig ist von den Änderungen zunächst nicht viel zu sehen. Für die Urlauber geht es erst einmal wie gewohnt weiter. Dem anstehenden Ryanair-Aus blicken hier aber viele mit gemischten Gefühlen entgegen. Verständlicherweise. Ab Schkeuditz zu fliegen, bedeutet für viele Reisende – auch aus Thüringen – einen deutlich kürzeren Anreiseweg. Die Fahrten nach München, Frankfurt und Berlin fressen gut und gerne mal drei bis vier Stunden – und wenn bei der Deutschen Bahn oder auf der Autobahn was dazwischenkommt, kann es sogar deutlich länger werden.
„Schon sehr schade“
Die „Leipziger Volkszeitung“ hat sich am Flughafen in Schkeuditz ein Stimmungsbild gemacht. Unterm Strich bedauern hier die meisten den Ryanair-Rückzug. Konrad K., den die Redaktion der Zeitung auf der Besucherterrasse antraf, verbindet das Flugunternehmen nach eigenen Angaben vor allem mit Städtetrips – etwa an einem langen Wochenende. „Da ist der Rückzug für Ryanair schon sehr schade“, erklärt er.
Der Chef eines Reisebüros am Airport wird gegenüber der Redaktion deutlicher. „Der Rückzug von Ryanair ist für uns Reisebüros natürlich eine schlechte Nachricht“, sagte Wolfgang K. Und weiter: „Hier ist nichts mehr los.“
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Die Gründe dafür vermutet der Reisebüro-Chef vor allem an der schlechten finanziellen Lage des Flughafens. Demnach würden nur noch die Stammkunden versorgt und nicht versucht, neue Gäste zu gewinnen. Bleibt zu hoffen, dass nicht noch mehr Airlines am Flughafen Leipzig die Segel streichen wollen. (mit dpa)