Leipzig.
Am Flughafen Leipzig / Halle gehen die Proteste auch am Samstag noch weiter!
Hunderte Menschen demonstrierten dort gegen den Ausbau des Flughafens. Deswegen stellten sich immer mehr Reisende die Frage, ob ihre Flüge von Leipzig aus auch wirklich starten.
DARUM wird vor dem Flughafen Leipzig / Halle protestiert
Es wird weiter demonstriert am Flughafen Leipzig / Halle. Wie die Sprecherin des Aktionsbündnisses „Transformation LEJ“, Ronja Freitag, auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mitteilte, reihten sich zu Beginn mindestens 250 Menschen in den Protestzug ein, darunter viele Anwohner der von Fluglärm betroffenen Region.
Am Zugangstor des Luftfrachtunternehmens DHL war eine Zwischenkundgebung geplant. Die Organisatoren hatten auch „Aktionen zivilen Ungehorsams“ nicht ausgeschlossen.
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Das ist der Flughafen Leipzig/ Halle:
- Eröffnung am 18. April 1927
- „Flughafen Schkeuditz“ (LEJ) zählt mit rund 2,6 Millionen Passagieren zu den Top 15 der verkehrsreichsten Flughäfen Deutschlands
- nach Frankfurt a.M. der Flughafen mit den meisten Frachtflügen in Deutschland
- die Ziele ab Leipzig/Halle mit den meisten Passagieren: Antalya (Türkei), Frankfurt a.M., Hurghada (Ägypten), Mallorca (Spanien) und München
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„Alle Regierungsparteien von Sachsen und Sachsen-Anhalt bekennen sich offiziell zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze. Der Flughafen Leipzig/Halle verpestet die Atmosphäre jährlich mit mehreren Millionen Tonnen CO2 und anderen Schadstoffen. Inmitten der eskalierenden Klimakrise den Flughafen auch noch auszubauen ist ein Zeichen absurder Umweltpolitik“, hatte Ronja Freitag die Proteste schon vor einiger Zeit begründet.
Ausbau vom Flughafen Leipzig/ Halle soll SO teuer werden
Das Aktionsbündnis strebt an, dass der Flugverkehr schrittweise reduziert wird und gemeinsam mit den Beschäftigten ein Plan für eine Umgestaltung des Airport-Geländes entsteht. Die meisten Jobs am Flughafen böten wegen zunehmender Unsicherheiten im Zuge der Klimakrise keine Perspektive, argumentieren die Akteure von „Transformation LEJ“. Das Kürzel ist der internationale Code des Flughafens Leipzig/Halle.
„Statt Steuergelder für den Ausbau zu verschwenden, sollten Betriebe und Projekte gefördert werden, die sozial und ökologisch wirtschaften“, hieß es. Zugleich werden unter anderem die hohen Subventionen kritisiert. Die Mitteldeutsche Flughafen AG will rund 500 Millionen Euro in den Ausbau investieren. Anteilseigner sind die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie die Städte Leipzig, Halle und Dresden. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren.
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„Die massiven Subventionen dienen in erster Linie dazu, Profite für DHL und deren Anteilseigner zu sichern, während sich der Flughafen selbst in öffentlicher Hand befindet und regelmäßig Defizite erwirtschaftet“, kritisierte Bündnis-Sprecherin Freitag.
Am Samstagnachmittag noch keine Einschränkungen für den Personenverkehr am Flughafen Leipzig / Halle
Die Fluggäste bekamen derweil von den Protesten am Airport zunächst wenig mit. Wie ein Sprecher des Flughafens auf Thüringen24-Anfrage bestätigte, gab es bis Samstagnachmittag keine Einschränkungen für den Personenverkehr durch die Demonstrationen. „Der Demonstrationszug läuft ja auch in Richtung des DHL-Geländes. Das ist ja etwas abseits des Fluhafens.“
Ob es bei der entspannten Lage für die Passagiere bleibt, konnte der Sprecher am Samstagnachmittag aber noch nicht sagen. (mbe, dpa, red)