Für den Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow geht es für drei Tage nach Polen. Er wurde vom Präsidenten der zweiten Parlamentskammer, Senats-Marschall Tomasz Grodzki, eingeladen.
Der Grund für die dreitägige Reise des Ministerpräsidenten von Thüringen ist allerdings ernst.
Thüringen: Aufgabe als Bundesratspräsident
Am Mittwoch, den 7. September, geht die Reise nach Polen los. Der Plan für Ramelow: Unter anderem wird er Senats-Marschall Tomasz Grodzki und die Präsidentin der ersten Parlamentskammer Polens, Sejm-Marschallin Elżbieta Witek, in Warschau treffen.
Thema ist der Ausbau der bilateralen parlamentarischen Kontakte. Aber vor allem steht die derzeitige Lage in Europa im Mittelpunkt: Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und dessen Folgen.
Bei dem Anlass soll auch das Gedenken einen großen Platz finden. Bodo Ramelow wird an verschiedenen Gedenkorten Kränze niederlegen: In Erinnerung an die deutschen Verbrechen in Polen während des 2. Weltkriegs und in Verneigung vor den unzähligen Opfern.
Jubiläum für Regionalpartnerschaft mit Thüringen ebenfalls auf dem Plan
Mit Krakau geht es dann in die Hauptstadt von Małopolska, diesmal allerdings mit freudigerem Hintergrund: Hier soll das 25. Jubiläum der Regionalpartnerschaft mit Thüringen gefeiert werden. Am 4. Dezember 1997 haben der Freistaat Thüringen und die damalige Wojewodschaft Krakau eine Partnerschaftsvereinbarung geschlossen, die damit sogar eine der ältesten Regionalpartnerschaften zwischen einer deutschen und einer polnischen Region ist.
Die Reise endet mit einem besonderen Höhepunkt: Der Ministerpräsident wird den Thüringer Verdienstorden an Leszek Szuster, den ehemaligen Direktor der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz, verleihen.
Die dreitägige Reise in Kurzfassung:
- Mittwoch, 7. September 2022 – Warschau
- Donnerstag, 8. September 2022 – Warschau und Krakau
- Freitag, 9. September 2022 – Krakau
Thüringen: Reise sei für Ramelow ein „Herzensanliegen“
„In den vergangenen drei Jahrzehnten haben wir umwälzende Veränderungen erlebt. Zu den wichtigsten Entwicklungen zählt sicherlich die gelungene Integration Polens in die europäische Familie. Es war und ist mir ein Herzensanliegen, nach Warschau und Krakau zu reisen“, so Ramelow im Vorfeld der Reise.
„Als ich im Herbst letzten Jahres, zu Beginn meiner Bundesratspräsidentschaft, die Reise nach Polen anfing zu planen, waren viele Dinge allerdings nicht vorstellbar: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, von dem Polen noch viel unmittelbarer betroffen ist als Deutschland.“
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Weiter sagt Ramelow: „Eine drohende Energiekrise enormen Ausmaßes, Inflation und explodierende Preise… Darüber müssen wir als europäische Partner reden. Wir müssen alles dafür tun, das europäische Haus nicht brüchig werden zu lassen.“
Er betont zudem: „Wir wollen uns als Bundesrepublik Deutschland und auch insbesondere als Freistaat Thüringen nicht nur weiter europäisch vernetzen – wirtschaftlich, wissenschaftlich, zivilgesellschaftlich. Wir brauchen neue Ideen und Impulse, neue Konzepte, um die aktuellen gravierenden Herausforderungen zu meistern. Die Reise soll dazu beitragen.“ (lfs)