Wenn eine Attraktion gut läuft, ist es für die Fans oft traumhaft, wenn dann auch noch ein Ausbau steht. So war es eigentlich um einen beliebten Radweg im Süden von Thüringen geplant. Doch das fällt jetzt ins Wasser.
Die Menschen wollen das Schicksal um den Werratal-Radweg im Süden von Thüringen jedoch nicht einfach hinnehmen und gehen das Projekt nun auf eigene Faust an!
Thüringen: Bittere Nachricht für beliebten Radweg
Zwischen Meiningen und Schwallungen sollte der Werratal-Radweg, der viele Einheimische und Touristen regelmäßig anzieht, ausgebaut und erweitert werden. Erst vor einem Jahr hatte es im Nachbar-Landkreis Schmalkaden-Meiningen eine Abstimmung gegeben, bei der der Großteil zugestimmt hatte.
So unterzeichneten Meiningen, Wasungen und die Gemeinde Schwallungen eine Kooperationsvereinbarung für das 15 Kilometer lange Teilstück. Die Zukunft war besiegelt – dachte man. Doch jetzt gibt es keine Förderung. Eine Alternative muss her, wissen die Kommunen und gehen auf Suche, wie die „Mainpost“ berichtet.
Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
Nicht die erste Absage für Ausbau in Thüringen
Schon 2020 gab es von der Fördermittelstelle, der Thüringer Aufbaubank (TAB), eine Absage zu dem Antrag auf Ausbau. Damals war der Ausbau allerdings zwischen Schwallungen und Wasungen angedacht. Dass es keine Förderung gab, hatte in der Nachbarregion in Südthüringen für reichlich Kritik gesorgt.
Die Kommunen suchten sich neue Unterstützer – man erhoffte sich mehr Gehör beim Fördermittelgeber. Doch wieder ging das nach hinten los.
Warum der der Radweg in Thüringen ausgebaut werden soll
Im Vordergrund des Ausbaus stand schon letztes Mal die Sicherheit. Denn das Teilstück zwischen Wasungen und Schwallungen liegt direkt an der stark befahrenen B19 und quert sie. Außerdem sollte das Radwandern in Thüringen attraktiver werden. Dafür sollten glatte Asphaltoberfläche auf dem Weg und Sitz- und Unterstellgelegenheiten sowie Hinweisschilder zu gastronomischen oder kulturellen Angeboten kommen.
Landrätin Peggy Greiser bewertet den Werratal-Radweg für besonders touristisch bedeutsam für Schmalkaden-Meiningen. Der Landkreis hatte daher angekündigt, den gemeinsamen Ausbau im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit 100.000 Euro zu unterstützen.
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Thüringen: Förderung immer unwahrscheinlicher
Im vergangenen Jahr lagen die Kosten für den Ausbau noch bei insgesamt 3,4 Millionen Euro, mittlerweile allerdings schon bei über fünf Millionen. Benjamin Carl, Beigeordneter von Schwallungen, hatte laut „Mainpost“ unter Berufung auf das „Meininger Tagesblatt“ nun aber in einer Gemeinderatssitzung informiert, dass man auf eine 80-prozentige Förderung gehofft habe, aber komplett leer ausgegangen sei. In die Planung sei aber leider schon Geld geflossen.
Doch je größer das Projekt wurde, umso mehr Behörden seien beteiligt gewesen. Bürgermeister Schwallungen hätte angeführt, dass das Projekt dadurch „ein bisschen vor die Wand“ gelaufen sei.
Bleibt wohl nichts übrig, als eigene Lösungen für die Abschnitte zu finden. Eine Strecke haben Schwallungen und Wasungen nun im Visier, die parallel zur B19 laufen soll. Einen Antrag wollen die Gemeinden trotzdem wieder stellen.