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Schwimmbäder in Thüringen in Not! „Wird nicht gelingen, jedes Bad zu erhalten“

Viele Thüringer Schwimmbäder stecken in der Krise, Personalmangel und steigende Kosten setzen ihnen immer weiter zu. Aufgeben ist aber keine Option.

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Thüringen: Fünf kuriose Fakten über den Freistaat

Der Freistaat Thüringen hat Einiges zu bieten. Hier kommen fünf kuriose Fakten, die du vielleicht noch nicht wusstest.

Ein Sprung ins kühle Nass im Sommer oder Entspannung im Whirlpool im Winter – Schwimmbäder sind das ganze Jahr über bei vielen eine beliebte Anlaufstelle. Doch in Thüringen droht vielen Bädern das Aus. Personalmangel, fehlende Investitionen und steigende Kosten bringen sie in existenzielle Schwierigkeiten.

Eine Rettung in naher Zukunft ist nicht in Sicht, doch kampflos aufgeben ist auch keine Option. Sowohl in der Politik, als auch unter den Schwimmern im Freistaat wird um den Erhalt der Bäder gekämpft.

Thüringer Bäder in der Krise

Die Lage ist ernst. „Steigende Betriebskosten – insbesondere für Energie, Personal und Material – belasten die Haushalte der Kommunen und der Stadtwerke, die bisher als tragende Säulen fungierten“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Mühlhausen. Um auf die Krise aufmerksam zu machen, veranstaltete der 1. Schwimm- und Gesundheitssportverein Mühlhausen e. V. ein „24-Stunden-Schwimmen“. Über 100 Teilnehmer – Kinder, Senioren, Leistungssportler und Menschen mit Beeinträchtigungen – setzten damit ein Zeichen für den Erhalt der Thüringer Bäderlandschaft.

Mühlhausens Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns lobte die Aktion: „Hallenbäder sind weit mehr als Sportstätten. Sie fördern die Gesundheit, stärken den sozialen Zusammenhalt und sind unverzichtbar für das Schwimmenlernen.“ Gleichzeitig fordert er Unterstützung vom Land: „Es darf nicht sein, dass Kommunen und Stadtwerke die Last allein tragen müssen. Wir brauchen dauerhafte und verlässliche Finanzierungskonzepte.“

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„Wird wahrscheinlich nicht gelingen, jedes Bad zu erhalten“

Auch in der Landespolitik wird über Lösungen diskutiert. Die BSV-Fraktion schlägt vor, Bäder umzustrukturieren, zu sanieren oder gar zu verkleinern. Spaßbaden könnte dann wohl erstmal wegfallen. „Aber Schwimmunterricht, Reha-Sport und Vereinssport wären abgesichert“, sagt BSW-Sprecherin Sigrid Hupach. CDU-Fraktionschef Andreas Bühl meint: „Es wird wahrscheinlich nicht gelingen, jedes Bad zu erhalten.“ Ein vom Land erarbeitetes Konzept müsse zeigen, welche Bäder „strukturrelevant“ seien. Linken-Fraktionschef Christian Schaft betont die Bedeutung des Schwimmunterrichts und verweist auf den demografischen Wandel.

Im Haushaltsentwurf der Landesregierung für die nächsten beiden Jahre ist über einen Nothilfefonds für das Jahr 2026 eine Million Euro als Unterstützungszahlung vorgesehen – für 2027 noch nichts. Ob die Summe aufgestockt wird, ist vorerst offen.


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Dass Veränderungen auf die Bäder in Thüringen zukommen, ist mittlerweile klar. In welchem Umfang sie geschehen, wird sich wohl erst zeigen. (mit dpa)