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Alleinerziehende Mutter aus Thüringen verzweifelt – „Am Ende des Monats wird das Geld knapper“

Der Alltag einer alleinerziehenden Mutter aus Thüringen hat sich finanziell stark verändert. Sie äußert einen klaren Wunsch an die Politik.

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Dass sich die wirtschaftliche Lage in den vergangenen Jahren spürbar verändert hat, dürfte niemandem entgangen sein. Viele Menschen müssen ihre Ausgaben reduzieren, um am Monatsende nicht ins Minus zu geraten. Besonders schwer trifft es Alleinerziehende – sie haben es oft am schwersten, finanziell über die Runden zu kommen.

Das bemerkt auch Vanessa K. aus Thüringen. Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt die Mutter, wie der Alltag für sie und viele andere Alleinerziehende im Freistaat wirklich aussieht – und was sie sich seitens der Politik wünscht.

Thüringer Mutter steckt finanziell zurück

Vanessa arbeitet im Bereich Online-Marketing und Social Media, hat eine 35-Stunden-Woche und ist im öffentlichen Dienst beschäftigt. Obwohl sie sich selbst nicht zu den Geringverdienern zählt, spürt auch sie die finanziellen Belastungen deutlich. Im Alltag, etwa beim Einkaufen oder bei Freizeitaktivitäten, müsse sie inzwischen genauer aufs Geld achten. „Das ist eben gar nicht mehr diese Flexibilität, die ich von früher so kenne. Die haben wir halt momentan nicht mehr, weil wirklich am Ende des Monats das Geld knapper wird“, erklärt sie im Gespräch mit Thüringen24.

Jeden Monat setzt sie sich hin und plant genau, wofür sie ihr Geld ausgeben kann. Früher sei das anders gewesen: Da sei sie auch mal spontan essen gegangen oder habe ihrem Sohn etwas im Supermarkt gekauft, wenn ihm etwas gefallen habe. Jetzt sei das nur etwa zweimal im Monat möglich.

Auch die Urlaubsplanung hat sich geändert; erfordert jetzt einen strukturierten Finanzplan. Vanessa guckt „was für Geld haben wir zur Verfügung, wo sind unsere Ausgaben und wie können wir möglichst effektiv Geld zur Seite legen, damit wir in Urlaub fahren können“. Die 29-Jährige ist überzeugt: „Wenn man das nicht so das im Blick behält, glaube ich auch, dass es für viele gar nicht mehr möglich ist.“

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Mit ihren Sorgen steht sie nicht allein da. Auch in ihrem Umfeld beobachtet sie, dass viele Menschen sparsamer leben – egal ob Singles, Paare oder andere Alleinerziehende. Besonders auf dem Land, wo Vanessa mit ihrem dreijährigen Sohn lebt, werde genau hingeschaut, wo man sparen kann. Immer öfter beobachtet sie im Freundkreis, wie die Leute bewusst über Apps schauen, welche Lebensmittel gerade im Angebot sind. „Also diese bewussten Spartricks werden halt doch sehr häufig angewandt“, erklärt die Mutter aus Thüringen.

Klare Forderungen an die Politik

Seitens der Politik hofft sie auf Veränderungen. Zwar gibt es gute Ansätze, doch spürbare Verbesserungen blieben aus. „Es wird halt immer so hingestellt, ‚wir achten vor allen Dingen auch auf die Alleinerziehenden und die sollen möglichst gut unterstützt werden‘ und da muss ich halt sagen, da kommt halt nicht so wirklich was bei rum“, macht Vanessa deutlich.

Ihr Wunsch: Dass die Politik – egal, ob auf Bundesebene oder regional – mehr auf die Probleme schaut. „Also nicht nur auf finanzieller Ebene, aber allgemein auch bei anderen Unterstützungsangeboten. Da würde ich mir einfach wünschen, dass erstens auch das Geld wieder bei den bedürftigen Menschen ankommt, wo es ja eigentlich hinkommen sollte.“ Vanessa hofft auf Veränderung – und darauf, dass Politiker wieder mehr den direkten Kontakt zu den Bürgern suchen. „Ich glaube, dass das für viele, die gerade jetzt so auf Bundesebene sind, wahrscheinlich auch gar nicht so greifbar ist.“

Im besten Fall könne man durch einen direkten Austausch die „gesellschaftliche Spaltung“ wieder zu einer Gemeinschaft zurückbringen. Denn die Menschen seien frustriert – sehen oft nur Option A oder B. „Aber das bringt ja nichts im Endeffekt, weil umso weiter wir als Gesellschaft aufeinander driften und umso mehr wir dieses Miteinander verlernen, umso schlimmer wird es ja nur“, sagt die Mutter und ergänzt: „Und das finde ich, ist halt gerade auch so im politischen Kontext. Mit gewissen Aussagen wird das eher gefördert, als dass da eine Gegenwirkung angesetzt wird“.


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