In vielen Innenstädten Thüringens verändert sich das Bild. Wo einst vertraute Schaufenster leuchteten, bleiben Rollläden unten. Steigende Kosten, Bürokratie und ein verändertes Konsumverhalten setzen besonders inhabergeführten Geschäften zu. Immer mehr Menschen bestellen online, während traditionelle Läden um jeden Kunden kämpfen.
Auch in Schmalkalden zeigt sich dieser Wandel jetzt noch deutlicher. In der historischen Altstadt, umgeben von Fachwerk und Geschichte, verliert die Stadt bald zwei ihrer bekanntesten Adressen.
Thüringen: Ein Abschied nach 16 Jahren
Susanne Weisheit, die seit 16 Jahren zwei Geschäfte in der Schmalkalder Innenstadt führt, muss ihren Traum jetzt aufgeben. Zum Jahresende schließen sowohl die „Trauminsel“ als auch das „Culinaria“. „Ich liebe den Kontakt zu den Menschen – das war immer das Schönste an meiner Arbeit“, erzählt sie gegenüber inSüdthüringen. Mit der „Trauminsel“ hat Susanne im Jahr 2009 einen Ort erschaffen, der für sie mehr war, als ein Laden. In einem 600 Jahre alten Fachwerkhaus hat sie Thüringer Produkte, Teespezialitäten und ausgewählte Geschenkartikel angeboten. Im Jahr 2015 wagt sie dann den nächsten Schritt und eröffnet mit dem „Culinaria“ ein zweites Geschäft – direkt gegenüber. Dort hat sie Feinkost aus aller Welt angeboten, von Gewürzen bis zu edlen Spirituosen war alles dabei. „Ich habe mich hier immer wohlgefühlt“, erzählt sie der inSüdthüringen weiter.
+++Thüringen will durchgreifen! Doch der Wolf ist nicht das Problem+++
Doch die Zeiten ändern sich. Steigende Kosten, strengere Auflagen und sinkende Kaufkraft belasteten das Geschäft. Auch Susanne kämpft um jeden Tag, bringt neue Ideen ein und sucht auf Messen nach weiterer Inspiration. Thüringen sollte weiterhin für Qualität, Kreativität und Heimatgefühl stehen – das war ihr Anspruch.
Der Schlag, der alles veränderte
Am Ende war es nicht die Leidenschaft, die fehlt. Ein technischer Fehler wird zum Verhängnis. Eine Betriebsprüfung deckt einen Programmierungsfehler im Kassensystem auf. Die Folgen? Gravierend. „Es war nicht mein Fehler, und doch musste ich die Konsequenzen tragen. Das war der Moment, an dem ich wusste: Ich schaffe es nicht mehr“, sagt sie laut der inSüdthüringen.
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Eine hohe Nachzahlung und Strafen an das Finanzamt machen eine Fortführung unmöglich. Die wirtschaftliche Grundlage bricht weg. In Thüringen, wo viele kleine Unternehmer ähnliche Herausforderungen kennen, ist das kein Einzelfall. Doch für Susanne bedeutet dieser Verlust mehr als zwei geschlossene Türen.
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