Thüringen gilt als grünes Herz Deutschlands – und wer hier wandert, spürt das auf jedem Schritt. Zwischen Wäldern, Seen und Bergen liegen Wege, die mehr bieten als Bewegung in der Natur. Es sind Pfade mit Geschichte, mit tollen Ausblicken und Momenten, an die man sich erinnert. Vom Thüringer Wald bis zur Rhön zeigt das Land, wie vielfältig Wandern sein kann.
Ob tiefe Schluchten, fjordähnliche Landschaften oder nächtliche Sternenpanoramen – auf Thüringens Wanderwegen können Naturbegeisterte alles davon erleben. Sieben Routen sind laut „Thüringer Tourismus GmbH“ dabei besonders einzigartig.
Hohenwarte Stausee Weg, Lutherweg und Hochrhöner
Der Hohenwarte Stausee Weg kombiniert Wasser, Wald und Weite rund um das „Thüringer Meer“. Auf rund 75 Kilometern führt er durch eine Landschaft, die an Norwegen erinnert. Steile Hänge und dichte Wälder spiegeln sich im Wasser der Oberen Saale. Besonders eindrucksvoll sind die Blicke von den Felsen über die Saaleschleifen. Der Weg ist in fünf Etappen gegliedert und fordert Kondition, kann aber auch mit einem Wanderbus erschlossen werden. Höhepunkte sind die Staumauer bei Hohenwarte, die Aussichtspunkte bei Wilhelmsdorf und die Kleinstadt Ziegenrück als Etappenziel.
Der Lutherweg verbindet Orte der Reformation und führt rund um Eisenach durch Wälder und Höhen. Mal verläuft er durch Buchenwälder, mal über offene Felder mit weitem Blick ins Thüringer Becken. Besonders bekannt ist der Abschnitt hinauf zur Wartburg, wo Martin Luther 1521 das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Entlang des Weges erinnern kleine Kirchen und Tafeln an Luthers Wirken. Die Routen sind gut ausgeschildert und bieten sowohl kurze Rundtouren als auch längere Etappen.
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Der Hochrhöner zählt zu den schönsten Fernwanderwegen Deutschlands. Er verbindet Bad Kissingen in Bayern mit Bad Salzungen in Thüringen und führt durch die offene Landschaft der Rhön. Sanfte Basaltkuppen, Bergwiesen und Hochflächen prägen das Bild. Ein besonderes Erlebnis ist dabei der Sternenpark: Hier ist der Nachthimmel so klar, dass unzählige Sterne sichtbar werden.
Thüringen bietet vielseitiges Wander-Angebot
Der Rennsteig ist mehr als ein Wanderweg, er ist Symbol Thüringer Identität. Über 170 Kilometer zieht sich der Höhenweg durch den Thüringer Wald, das Schiefergebirge und den Frankenwald – von Hörschel bis Blankenstein. Er führt vorbei an Grenzsteinen, Mooren und historischen Raststätten. Der Weg ist mit dem weißen „R“ markiert und lässt sich in Etappen erwandern.
Der Kyffhäuserweg im Norden Thüringens bietet auf 37 Kilometern Natur und Geschichte. Zwischen Karstfelsen und Höhen liegt die geheimnisvolle Barbarossahöhle mit unterirdischen Seen. Später ragt das Kyffhäuserdenkmal über die Landschaft. Im Herbst ziehen Zehntausende Kraniche über den Stausee Kelbra – ein echtes Naturschauspiel. Der Rundweg startet und endet in Bad Frankenhausen und lässt sich in drei Etappen erschließen.
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Die SaaleHorizontale verläuft auf 91 Kilometern rund um Jena und bietet beeindruckende Ausblicke über das Saaletal. Schmale Pfade führen durch Buchenwälder und über Muschelkalkhänge. Die Dornburger Schlösser leuchten über den Weinbergen, Streuobstwiesen und Wald wechseln sich ab. Start und Ziel ist Jena, doch der Einstieg ist an vielen Orten möglich.
Im Nationalpark Hainich ermöglicht der Baumkronenpfad eine seltene Perspektive: Auf bis zu 44 Metern Höhe führt ein hölzerner Steg durch die Wipfel mächtiger Buchen. Der Pfad ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes und zeigt den „Urwald mitten in Deutschland“. Info-Stationen und Aussichtspunkte machen den Wald erlebbar. Der Weg ist barrierefrei und familienfreundlich, zugleich aber ein eindrucksvolles Naturerlebnis.