Schon gehört, was da in Thüringen abgeht? In Arnstadt, am Erfurter Kreuz, geht es richtig rund: Der chinesische Batterie-Riese CATL hat dort nicht nur seine Produktionshallen für Batteriezellen stehen, sondern drückt jetzt so richtig aufs Tempo.
Das heißt: Viel Hightech und doppelt so viel Zukunft.
Thüringen wird zum Batterie-Hotspot Europas
Bis Anfang 2026 wird in Arnstadt eines der größten Testzentren für Batteriezellen Europas errichtet. Klingt groß – ist es auch. Mehr als 300 Teststationen sollen dort auf Hochtouren laufen. Getestet wird: Wie schnell die Dinger laden, wie sie sich bei minus 20 Grad und in der Sommerhitze verhalten oder ob sie beim ersten Frost schon versagen. CATL, einer der größten Batteriehersteller weltweit, meint es voll ernst mit Europa. Die Firma beliefert auch schon Big-Player aus der Automobilindustrie wie BMW, Mercedes und VW – und jetzt bekommt der Standort in Thüringen ein Upgrade. Laut Deutschland-Chef Matt Shen ist das alles ein durchdachter Teil einer weitgehenden Expansionsstrategie. Die Nachfrage nach Batterien für E-Autos steigt, also spielt CATL in Europa ganz vorne mit.
+++ Thüringer Mega-Werk trifft die Entscheidung! Es geht auch um die Sicherheit der Mitarbeiter +++
„Mit der Erweiterung unseres Test- und Validierungszentrums macht CATL einen wichtigen Schritt, um der wachsenden Nachfrage nach fortschrittlichen Batterielösungen in Europa gerecht zu werden“, sagt Shen. Klingt nach einem Business-Speech, ist aber tatsächlich ziemlich bedeutsam: Das Arnstädter Werk soll nämlich zukünftig nicht nur produzieren, sondern auch entwickeln, prüfen und verbessern. Wie eine Denkfabrik für die Batterien von morgen. Zurzeit arbeiten schon um die 1.700 Menschen mit steigender Tendenz im Betrieb. Neben der Testhalle entsteht auch noch ein neues Materiallabor. Das ist quasi die Hightech-Werkstatt, in der Forscher und Ingenieure tüfteln, um herauszufinden, warum manche Batterien länger leben, schneller laden oder auch einfach sicherer sind als andere. Probleme, deren Lösung Wochen beansprucht hätte, sollen künftig in wenigen Tagen gelöst werden.
Boos-John besucht CATL-Zentrale.
Das alles passiert nicht ohne Grund. Thüringen mischt auf der internationalen Bühne ordentlich mit: Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) packt bald ihre Koffer und fliegt nach China, um direkt beim CATL-Hauptsitz vorbeizuschauen. Sie will sich ein genaues Bild machen und womöglich auch ein paar Investitionsideen einbringen. Auf jeden Fall beeindruckend, wenn man bedenkt, dass Arnstadt bis vor wenigen Jahren noch kein globaler Batterie-Hotspot war. Jetzt reden alle über das Erfurter Kreuz – und das, nicht nur wegen der guten Autobahnbindungen.
Das Beste an der Sache: Das neue Testzentrum soll nicht nur CATL selbst nutzen. Andere Hersteller können ihre Produkte auch prüfen lassen. Wie ein TÜV für Batterien – alles mitten in Thüringen. Kurz gesagt: Die Zukunft fährt schon längst durch Arnstadt. Die CATL drückt auf den Turbo-Knopf – und Thüringen steht plötzlich ganz oben auf der Landkarte der Elektromobilität. (dpa)

