Veröffentlicht inThüringen

Justiz fährt in Thüringen auf der letzten Kufe! Die Konsequenzen sind dramatisch

Personalmangel und lange Verfahren setzen die Thüringer Justiz unter Druck. Haftentlassungen und Verzögerungen sorgen für zunehmende Kritik.

© picture alliance/dpa-Martin Schutt

Extreme Jobs: Arbeiten in der JVA

Arbeiten im Gefängnis: Das ist für die meisten Menschen wohl ein "extremer Job". Dominik Zollhofer ist Justizvollzugsbeamter in der JVA Gelsenkirchen. Einblicke in den Gefängnisalltag.

Die Justiz in Thüringen steht unter Druck. Der Personalmangel hat in den letzten Jahren immer wieder zu Problemen geführt. Besonders alarmierend: Strafverfahren ziehen sich oft so lange hin, dass mehrere Untersuchungshäftlinge aus der Haft entlassen werden mussten. Dies hat nicht nur Folgen für die Justiz, sondern auch für die Sicherheit im Freistaat.

Laut der „Thüringer Allgemeinen“ sorgt der hohe Arbeitsaufwand bei Gerichten und Staatsanwaltschaften für festgefahrene Verfahren. Besonders dramatisch sind die Auswirkungen in Fällen schwerer Straftaten. Zeitlich überzogene Verfahren haben dazu geführt, dass mutmaßliche Straftäter aufgrund gerichtlicher Entscheidungen seit 2020 inzwischen 13 Mal vorzeitig freigelassen wurden.

Haftentlassungen wegen Verfahrensverzögerungen – ein wachsendes Problem

Das Thüringer Justizministerium bestätigte die Zahlen und erklärte, dass allein im Jahr 2023 drei Untersuchungsgefangene freigelassen werden mussten. In einem Fall, der besonders hervorstechte, wurde im sogenannten Turonen-Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied einer rechtsextremen Bruderschaft die Untersuchungshaft aufgehoben. Das Oberlandesgericht Jena befand, dass die Haft durch die Verfahrensdauer unverhältnismäßig geworden sei.

+++ „Rechtswidrig“: Brisanter Fall wird unangenehm für die Ehefrau von Merz +++

Die Justiz sieht sich zunehmend unter Druck: „Wir müssen nicht nur Stellen schnell wieder besetzen, wir brauchen auch zusätzliche Stellen“, sagte Justizministerin Beate Meißner (CDU) im Sommer 2025. Für die kommenden Jahre sind zusätzliche 35 Stellen geplant, doch ein Großteil davon wird an Verwaltungsgerichte gehen.

Verzögerungen bleiben ein Risiko

Neben den Engpässen in der Personalbesetzung schlagen auch strukturelle Probleme zunehmend auf die Arbeitsabläufe durch. Das Landgericht Erfurt etwa hat im Turonen-Prozess gegen einen Hauptangeklagten, der 2022 als zentrale Figur galt, bis heute keine Fortschritte erzielt.



Weitere Details und Hintergründe zu den geplanten Reformen und kritisierten Entscheidungen gibt es in der „Thüringer Allgemeinen“.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.