Es ist ein Thema, dass den Flughafen Leipzig / Halle einfach nicht loslassen will. Für den Standort Schkeuditz bedeutet der Standort der „Mitteldeutschen Flughafen AG“ nämlich ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite bringt der Airport jede Menge Jobs und Steuereinnahmen mit sich. Auf der anderen Seite aber jede Menge Lärm. Auch in der Nacht.
Jetzt sorgt eine erneute Nachtlandung im Passagierverkehr für Aufmerksamkeit. Ein Flug der Gesellschaft Marabu landete in der Nacht zu Montag (6. Oktober) deutlich verspätet am Flughafen Leipzig / Halle.
Flughafen Leipzig: Urlaubsflieger landet trotz Verbot
Der Nachtbetrieb ist von der Landesdirektion Sachsen für Luftverkehr und Binnenschifffahrt eigentlich ziemlich genau geregelt. Sie stellt die Betriebsgenehmigung für den Flughafen auf und erteilt im gleichen Zug auch Auflagen. Grundsätzlich ist es so, dass der Flugbetrieb in Schkeuditz in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr beschränkt ist. Zumindest für Passagierflugzeuge. Aber auch bei diesen gibt es einige Ausnahmen.
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„Spätlandungen für Verkehre sind am Flughafen Leipzig / Halle möglich, wenn die Airline ihre Heimatbasis oder einen Wartungsschwerpunkt am Flughafen hat“, erklärt eine Flughafen-Sprecherin auf Thüringen24-Anfrage. Solche Flüge könnten theoretisch auch in der Zeit zwischen 22 Uhr und 23.30 Uhr am Flughafen Leipzig / Halle aufsetzen. Schaffen sie das nicht, brauchen sie eine Ausnahmegenehmigung. „Sie werden durch die Fluggesellschaft beantragt und vom Verkehrsleiter als ‚Beauftragte für Luftaufsicht‘ genehmigt oder abgelehnt“, so die Sprecherin weiter.
Kein Einzelfall am Flughafen Leipzig
Eine solche muss dann wohl auch für den Marabu-Flieger beantragt worden sein, der am 5. Oktober bereits mit deutlicher Verspätung von Teneriffa aus losgeflogen war. Laut dem Portal „Flightradar24“ landete er erst um 0.43 Uhr in Schkeuditz. Damit liegt die Landung deutlich außerhalb des noch erlaubten Zeitraums.
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Kein Einzelfall in Schkeuditz. Die Landesdirektion für Luftverkehr dokumentierte in diesem Jahr bereits 58 Ausnahmen der Nachtflugbeschränkungen am Flughafen Leipzig / Halle. Fast immer wird dabei als Grund eine „Vermeidung einer erheblichen Störung des Luftverkehrs“ angeführt.
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Ob eine solche Landung inmitten der ganzen Logistik-Flieger, die nachts in Schkeuditz aufsetzen, ins Gewicht fällt, bleibt sicher fraglich. Dennoch kommt in einschlägigen Facebook-Gruppen mittlerweile die Frage auf, ob solche Ausnahmen am Flughafen Leipzig / Halle nur noch routinemäßig durchgewunken werden. Im Sinne der Nachtruhe wäre das sicherlich nicht. Im Gegenteil.