Thüringen ist reich an Bauwerken, die Geschichte lebendig machen. Zwischen Burgen, Schlössern und Kirchen zieht es jedes Jahr viele Menschen in die Städte und Regionen des Freistaats. Besonders traditionsreiche Gotteshäuser gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen. Sie sind nicht nur Orte des Glaubens, sondern auch wertvolle Zeugnisse vergangener Jahrhunderte.
Doch nicht immer bleiben diese historischen Bauwerke zugänglich. In Thüringen müssen Reisende und Kulturinteressierte nun auf ein wichtiges Ziel verzichten. Eine bedeutende Kirche im Herzen des Landes hat ihre Türen geschlossen. Grund sind Schäden, die sich als ernster herausgestellt haben, als zunächst erwartet.
Thüringen: Stadtkirche Jena geschlossen
Die Stadtkirche St. Michael in Jena ist bis auf Weiteres nicht zugänglich. Bereits Anfang Juni hatte sich ein Vorfall ereignet, der Zweifel an der Sicherheit weckte. Ein mehr als handtellergroßes Stück Putz war aus dem Gewölbe gestürzt. Daraufhin blieb die Kirche vorsorglich gesperrt.
Nach weiteren Untersuchungen wurden die Probleme größer als gedacht. Bauleiter Hendrik Romstedt erklärte am Donnerstag bei einem Vor-Ort-Termin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Die Schäden an den Gewölberippen sind größer, als zunächst angenommen.“ Bislang seien etwa 100 Schadstellen registriert worden.
Kriegsschäden als Ursache
Die Ursache führt weit zurück. Romstedt führte aus: „Die Schäden gehen auf Kriegsschäden vom März 1945 zurück, als große Teile der Kirche ausgebrannt waren.“ Bei Sanierungen in den 1950er-Jahren seien Eisenanker eingebaut worden, die inzwischen stark verrostet sind. Diese stellen heute ein ernstes Problem dar.
Die Stadtkirche ist eines der bekanntesten Bauwerke in Jena und prägt das Stadtbild. Ihr Ausfall betrifft nicht nur das Gemeindeleben, sondern auch den Kulturbetrieb. Gottesdienste finden seitdem in der Friedenskirche statt. Konzerte wurden in die Katholische Kirche und andere Veranstaltungsorte verlegt.
Sanierung wird teuer
Die Kirchgemeinde muss die Sanierung nun neu planen. Kirchbaumeisterin Catrin Eberhardt rechnet mit erheblichen Summen: „Die Innenraumsanierung wird ein Großprojekt. Wir rechnen mit Kosten von mehreren hunderttausend Euro.“
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Bisherige Ausgaben belaufen sich auf rund 65.000 Euro. Demgegenüber stehen erst 4.600 Euro an Spenden. Unterstützung kommt auch vom Kirchbauverein Jena. Ohne zusätzliche Hilfe lässt sich die umfassende Sanierung kaum stemmen.
Folgen für Besucher
Die Schließung der Stadtkirche bedeutet, dass ein zentrales Ausflugsziel in Thüringen auf unbestimmte Zeit wegfällt. Wer die Stadt Jena besucht, muss umplanen. Andere Kirchen und kulturelle Einrichtungen übernehmen vorübergehend Aufgaben. Dennoch bleibt der Verlust spürbar, da die Stadtkirche St. Michael ein historisches Wahrzeichen ist.
Die Situation zeigt, wie sehr Thüringen von der Pflege seiner Bauten abhängig ist. Viele Kirchen und Denkmäler stehen stellvertretend für die wechselvolle Geschichte der Region. Damit sie erhalten bleiben, sind oft aufwendige Sanierungen notwendig.
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.
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