Jedes Jahr stehen in Deutschland Tausende Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan – doch die Zahl der tatsächlichen Spenden ist erschreckend gering. Laut Bundesratszahlen warteten allein 2023 rund 8.385 Patientinnen und Patienten dringend auf ein Organ.
Tatsächlich gespendet wurden jedoch nur 2.877 Organe von 965 Menschen. Die Thüringer Landesregierung will das jetzt ändern.
Thüringen will Organmangel entgegentreten
In Zukunft möchte die Landesregierung auf die Widerspruchslösung setzen. Gemeinsam mit sieben weiteren Bundesländern brachte der Freistaat am Freitag im Bundesrat einen entsprechenden Antrag ein. Damit würde künftig jede Bürgerin und jeder Bürger automatisch als Organspender gelten – es sei denn, man widerspricht zu Lebzeiten ausdrücklich.
+++ Nach Kirmes-Attacke in Thüringen: Jetzt sprechen die Veranstalter +++
„Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum wir Menschen auf Wartelisten sterben lassen, nur weil wir uns nicht zur Widerspruchslösung entscheiden können“, sagte Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD). Sie ist überzeugt: Mit einer klaren Regelung könnten zahlreiche Leben gerettet werden.
Mehr News:
- +++ Thüringerin erfüllt sich Traum! Sie eröffnet Laden mit besonderem Konzept +++
- +++ Bratwurst-Fight in Thüringen! „Dass ich kämpfe ist Ehrensache“ +++
- +++ Thüringerin packt ihre Koffer! Jetzt ist sie Lehrerin am anderen Ende der Welt +++
Schon im vergangenen Jahr hatte der Bundesrat für die Einführung gestimmt. Doch eine vorgezogene Bundestagswahl verzögerte den Prozess. Nun soll das Thema erneut auf die Tagesordnung kommen. Ein Blick ins Ausland zeigt, dass Deutschland Nachholbedarf hat: In vielen europäischen Ländern gilt die Widerspruchslösung längst. Thüringen und seine Partnerländer wollen nun Druck machen. (mit dpa)

