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„Qualvolles Sterben“ – Thüringerin ist fassungslos

In Thüringen wundern sich Besucher über den Zustand eines Teichs im Stadtpark – der Vorfall wirft bei ihnen Fragen auf.

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© imago/fStop Images

AfD-Kandidat scheitert bei Wahl in Nordhausen

Bei der Oberbürgermeisterwahl in der thüringischen Stadt Nordhausen ist der AfD-Kandidat in der Stichwahl gescheitert. Der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann gewann am Sonntag 54,9 Prozent der Stimmen und lag damit klar vor seinem Herausforderer Jörg Prophet von der AfD.

Grüne Wälder, kleine Seen und ruhige Parks – Thüringen hat viele schöne Ecken zum Entspannen. Der Nordhäuser Stadtpark ist eine davon. Doch genau hier wurde die Idylle für kurze Zeit gestört – ein geplanter Säuberungseinsatz im Ententeich hat bei einigen Anwohnern nämlich Empörung ausgelöst.

Besonders eine Nordhäuserin machte ihrem Ärger auf Facebook Luft und hat sich über den vermeintlich schlimmen Zustand des Teichs beschwert. Thüringen24 hat daraufhin bei der Stadt nachgehakt, um zu klären, was an den Vorwürfen dran ist.

Thüringen: „Es war kurios“

„Es ist schade, dass die Stadt im Stadtpark den Ententeich säubern möchte und dafür viele Fische qualvoll sterben müssen“, machte eine Thüringerin kürzlich in einer Facebook-Gruppe auf den Zustand des Ententeichs in Nordhausen aufmerksam. Wie sie im Gespräch mit Thüringen24 berichtete, habe ihr Sohn am Samstag (13. September) entdeckt, dass der Ententeich im Nordhäuser Stadtpark nahezu trocken lag – von Wasser war laut ihren Angaben kaum noch etwas zu sehen. Stattdessen hätten sich in der Teichmitte nur noch schlammige Wasserlöcher befunden, die einen „fürchterlichen Gestank“ verbreitet hätten. Darin hätten Fische verzweifelt gezappelt und am Rand hätten sogar tote Tiere gelegen.

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Ihrer Meinung nach seien die Säuberungsmaßnahmen unsachgemäß und ohne Rücksicht auf die Fische durchgeführt worden. Daraufhin machte sie ihrer Empörung Luft – am Montag (15. September) veröffentlichte die Thüringerin schließlich ihren Facebook-Post, in dem sie auf den Zustand des Ententeichs aufmerksam machte. Daraufhin meldete sich laut ihrer Aussage der Tierschutz bei ihr. Die Aktivisten seien direkt zu dem betroffenen Teich gefahren, hätten jedoch nichts gefunden: „Leider waren weder tote Fische zu sehen, noch haben Lebendige irgendwo gezappelt. Also es ist dann schon kurios gewesen für den Tierschutzverein, dass man gar nichts mehr gesehen hatte“, so die Thüringerin.

„Führte (..) zu Besorgnis und Aufregung“

Die Stadt Nordhausen bezog auf Anfrage von Thüringen24 mittlerweile Stellung zu den Anschuldigungen – und wehrt sich entschieden gegen den Vorwurf, unsachgemäß gehandelt zu haben: „Zu keiner Zeit wurde mit gewässerschädlichen Reinigungsmitteln (..) gearbeitet. Diese Vermutung ist ausdrücklich zurückzuweisen“, heißt es aus dem Statement. Bei der Maßnahme habe es sich um eine routinemäßige und geplante Entschlammung gehandelt, die der Instandhaltung des Gewässers diene. Alle relevanten Behörden, unter anderem die Naturschutz- und Wasserbehörde sowie der Anglerverein Nordhausen e.V., seien laut der Stadt rechtzeitig informiert worden, um artenschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen heißt es. Doch wie kommen die Anschuldigungen dann zustande?


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Die Stadt erklärte, dass eine Fachfirma am Montag (15. September) mit dem Abfischen der Fische beauftragt worden sei. „Dabei konnten ca. 98 % des Fischbestandes entnommen und in andere Gewässer umgesetzt werden“, heißt es weiter. Die Maßnahme sei ohne Gewässerschädigungen oder den Einsatz von Schadstoffen durchgeführt worden. Das Problem seien Fische gewesen, die durch den niedrigen Wasserstand noch sichtbar gewesen seien, so die Stadt. „Dies führte gegebenenfalls zu Besorgnis und Aufregung unter den Bürgerinnen und Bürgern“, so die Stadt. Die umgesetzten Fische sollen sich inzwischen allerdings bester Gesundheit erfreuen. Dem gegenüber steht immer noch die Beobachtung der Nordhäuserin vom Samstag – darauf ging die Stadt allerdings nicht explizit ein.