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Thüringer Stadtrat will Mega-Supermarkt – doch die Folgen sind heftig

In Thüringen herrscht ein Stadtentwicklungs-Dilemma: Was den einen neue Chancen bringt, sorgt bei den anderen für Existenzsorgen.

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Thüringen: So schön ist das Bundesland

In Thüringen gibt es gerade ordentlich Gesprächsstoff. Arnstadt ist entschlossen: Im Wohngebiet Rabenhold soll es zu einigen Veränderungen kommen.

Laut „Thüringer Allgemeine„, hat der Stadtrat jetzt grünes Licht für den nächsten Schritt im Bebauungsplan gegeben. Bis zum 17. Oktober kann jeder noch Feedback zu den veröffentlichten Bauplänen geben.

Thüringen: Zwei neue Märkte im Wohngebiet geplant

Um genau zu sein, geht es um zwei Projekte: Der alte Norma-Markt soll abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt werden. Mit Bäcker und Fleischer wird von einer Verkaufsfläche von maximal 1250 Quadratmetern ausgegangen. Gleich gegenüber, an der Professor-Frosch-Straße, soll ein neuer Supermarkt mit ganzen 1900 Quadratmetern gebaut werden. Lebensmittel only ist hier das Motto.

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Klingt nach praktischer Nahversorgung, worüber jedoch nicht jeder erfreut ist. In den Stellungnahmen zur Planung ist die Rede von möglichen „massiven Umsatzeinbußen“ für bestehende Märkte, wie die „Thüringer Allgemeine“ berichtet. Ein Gutachten im Auftrag der Stadt Arnstadt vermutet sogar, dass der Edeka in der Rudolstädter Straße und der Netto in der Angelhäuser Straße dann ums Überleben kämpfen müssten. Die Stellungnahme kritisiert auch, dass es „kommunalrechtlich und politisch unverantwortlich [erscheine], ein Projekt dieses Ausmaßes in die Wege zu leiten.“ Auch der Handelsverband Thüringen warnt vor zunehmendem Konkurrenzdruck.

Rabenhold soll Wohn- und Einkaufsstandort werden

Die Stadt bleibt bei ihrer Entscheidung: Der neue Supermarkt Rewe soll ein Nahversorgungszentrum für Angelhausen-Oberndorf bis Wipfra sein. Der Stadtrat habe außerdem bereits 2021 für die die Erweiterung von Norma und den Neubau Rewes entschieden, schreibt die „Thüringer Allgemeine“ weiter.

Es sollen nicht nur Supermärkte in dem Wohngebiet einziehen. Geplant sind auch neue Wohnmöglichkeiten: 188 Einheiten an der A.-Paul-Weber-Straße. 410 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und 265 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Hintergrund ist eine Studie zu Siedlungsflächen ums Erfurter Kreuz herum, die bestätigt, dass Arnstadt dringend neuen Wohnraum braucht.



Fazit: Mehr Menschen, mehr Einkaufsmöglichkeiten – das ist zumindest das Ziel. Wie sich das Ganze in der Realität auswirkt, muss man abwarten. Mehr zu dem Thema findest du bei der „Thüringer Allgemeine„.