Der 23-jährige Miguel aus dem thüringischen Zella-Mehlis wurde Ende Juni tot in einem Bachlauf gefunden. Schnell wurde ein 19-Jähriger verdächtigt, etwas mit dem gewaltsamen Verbrechen zu tun zu haben.
Es ist eine Geschichte, die ganz Thüringen erschüttert hat. Zur Beerdigung von Miguel waren unzählige Menschen gekommen (wir berichteten). Das Ganze ist nun schon einige Monate her. Doch wie ist es der Familie des jungen Mannes unterdessen ergangen? In einem emotionalen Interview hat sie von ihren Erlebnissen berichtet.
Thüringer Familie in tiefer Trauer
Noch immer ist es für die Familie von Miguel A. nicht richtig greifbar, was sich im Juni abgespielt haben soll. Der junge Mann war am 23. Juni leblos in einem Bachlauf entdeckt worden. Jede Hilfe, kam zu spät um das Leben des 23-Jährigen noch retten zu können. Mittlerweile steht fest, dass er schwer misshandelt wurde. Die Tatverdächtigen sitzen in Untersuchungshaft.
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In einem Interview mit der „Bild“ berichtet seine Tante Silvana, dass sie als Erste von Miguels Tod erfahren hatte. „‚Mein Partner Ronny (46) hatte nach ihm gesucht, ihn im Bachlauf im Ruppertstal gefunden. Als ich dort eintraf, hielt er mich ab, ihn anzuschauen. Ich schrie nur noch. Miguel hatte blaue Striemen auf dem Rücken, an den Beinen, lag in Fötusstellung, nur bekleidet in kurzer Hose, mit dem vom Wasser aufgequollenen Gesicht Richtung Straße.‘ Sie informierte ihren Bruder, Miguels Papa Randolf. ‚Ich fragte sofort: Ist er tot? Ich hatte es irgendwie geahnt'“, heißt es in dem Bericht der „Bild“.
„Sie sollten erleben, was Miguel erlebt hat“
Sie erzählen von den Plänen, die Miguel hatte. Nach Dubai hatte er reisen wollen. Wollte sogar dorthin auswandern. Doch diesen Traum sollte er nicht mehr verwirklichen dürfen. Noch zwei Tage vor seinem Tod hatte er Flugtickets für den 9. September gebucht. Vergebens.
Warum Miguel sterben musste, ist noch immer ein Rätsel. Feinde habe er nicht gehabt, versichert sein Vater. Er sei ein herzensguter Mensch gewesen. Streitigkeiten sei er stets aus dem Weg gegangen. Das habe er gar nicht gemocht, erklärt seine Familie gegenüber der „Bild“. Umso unverständlicher für die Familie, dass ihr Sohn, Enkel und Neffe das Opfer eines eskalierten Streits geworden sein soll. Er sei ausgepeitscht und übel misshandelt worden, heißt es. Die genauen Umstände sind bislang aber noch immer nicht geklärt.
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Seine Familie wird wohl ihr Leben lang unter den Folgen dieser Tragödie leiden. Für die mutmaßlichen Täter und deren Familien fehlt ihnen jedes Mitgefühl. Zu groß ist die Trauer, die Wut, der Schmerz. Tag für Tag weint die Familie um ihren Jungen, die Gewissheit, ihn nicht mehr in den Arm nehmen zu können, wiegt schwer. Besonders der Gedanke, dass die mutmaßlichen Täter weiter leben dürfen, wo es ihr Liebling nicht kann, tut weh: „Sie sollten täglich erleben, was unser Miguel in seinen letzten Stunden erleben musste.“
Doch auch diese Rachegedanken werden Miguel, der noch so voller Träume war, nicht mehr zu seiner Familie zurückbringen.

